Scrutatio

Giovedi, 18 aprile 2024 - San Galdino ( Letture di oggi)

Psalmen 102


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1[Gebet eines Unglücklichen, wenn er in Verzweiflung ist und vor dem Herrn seine Sorge ausschüttet.]2Herr, höre mein Gebet!
Mein Schreien dringe zu dir.
3Verbirg dein Antlitz nicht vor mir!
Wenn ich in Not bin, wende dein Ohr mir zu!
Wenn ich dich anrufe, erhöre mich bald!
4Meine Tage sind wie Rauch geschwunden,
meine Glieder wie von Feuer verbrannt.
5Versengt wie Gras und verdorrt ist mein Herz,
sodass ich vergessen habe, mein Brot zu essen.
6Vor lauter Stöhnen und Schreien
bin ich nur noch Haut und Knochen.
7Ich bin wie eine Dohle in der Wüste,
wie eine Eule in öden Ruinen.
8Ich liege wach und ich klage
wie ein einsamer Vogel auf dem Dach.
9Den ganzen Tag schmähen mich die Feinde;
die mich verhöhnen, nennen meinen Namen beim Fluchen.
10Staub muss ich essen wie Brot,
mit Tränen mische ich meinen Trank;
11denn auf mir lasten dein Zorn und dein Grimm.
Du hast mich hochgerissen und zu Boden geschleudert.
12Meine Tage schwinden dahin wie Schatten,
ich verdorre wie Gras.
13Du aber, Herr, du thronst für immer und ewig,
dein Name dauert von Geschlecht zu Geschlecht.
14Du wirst dich erheben, dich über Zion erbarmen;
denn es ist Zeit, ihm gnädig zu sein, die Stunde ist da.
15An Zions Steinen hängt das Herz deiner Knechte,
um seine Trümmer tragen sie Leid.
16Dann fürchten die Völker den Namen des Herrn
und alle Könige der Erde deine Herrlichkeit.
17Denn der Herr baut Zion wieder auf
und erscheint in all seiner Herrlichkeit.
18Er wendet sich dem Gebet der Verlassenen zu,
ihre Bitten verschmäht er nicht.
19Dies sei aufgeschrieben für das kommende Geschlecht,
damit das Volk, das noch erschaffen wird, den Herrn lobpreise.
20Denn der Herr schaut herab aus heiliger Höhe,
vom Himmel blickt er auf die Erde nieder;
21er will auf das Seufzen der Gefangenen hören
und alle befreien, die dem Tod geweiht sind,
22damit sie den Namen des Herrn auf dem Zion verkünden
und sein Lob in Jerusalem,
23wenn sich dort Königreiche und Völker versammeln,
um den Herrn zu verehren.
24Er hat meine Kraft auf dem Weg gebrochen,
er hat meine Tage verkürzt.
25Darum sage ich: Raff mich nicht weg in der Mitte des Lebens,
mein Gott, dessen Jahre Geschlecht um Geschlecht überdauern!
26Vorzeiten hast du der Erde Grund gelegt,
die Himmel sind das Werk deiner Hände.
27Sie werden vergehen, du aber bleibst;
sie alle zerfallen wie ein Gewand; du wechselst sie wie ein Kleid
und sie schwinden dahin.
28Du aber bleibst, der du bist,
und deine Jahre enden nie.
29Die Kinder deiner Knechte werden (in Sicherheit) wohnen,
ihre Nachkommen vor deinem Antlitz bestehen.