Scrutatio

Venerdi, 26 aprile 2024 - San Marcellino ( Letture di oggi)

Sprichwörter 8


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1Ruft nicht die Weisheit,
erhebt nicht die Klugheit ihre Stimme?
2Bei der Stadtburg, auf den Straßen,
an der Kreuzung der Wege steht sie;
3neben den Toren, wo die Stadt beginnt,
am Zugang zu den Häusern ruft sie laut:
4Euch, ihr Leute, lade ich ein,
meine Stimme ergeht an alle Menschen:
5Ihr Unerfahrenen, werdet klug,
ihr Törichten, nehmt Vernunft an!
6Hört her! Aufrichtig rede ich.
Redlich ist, was meine Lippen reden.
7Die Wahrheit spricht meine Zunge,
Unrechtes ist meinen Lippen ein Gräuel.
8Alle meine Worte sind recht,
keines von ihnen ist hinterhältig und falsch.
9Für den Verständigen sind sie alle klar
und richtig für den, der Erkenntnis fand.
10Nehmt lieber Bildung an als Silber,
lieber Verständnis als erlesenes Gold!
11Ja, Weisheit übertrifft die Perlen an Wert,
keine kostbaren Steine kommen ihr gleich.
12Ich, die Weisheit, verweile bei der Klugheit,
ich entdecke Erkenntnis und guten Rat.
13Gottesfurcht verlangt, Böses zu hassen.
Hochmut und Hoffart, schlechte Taten
und einen verlogenen Mund hasse ich.
14Bei mir ist Rat und Hilfe;
ich bin die Einsicht, bei mir ist Macht.
15Durch mich regieren die Könige
und entscheiden die Machthaber, wie es Recht ist;
16durch mich versehen die Herrscher ihr Amt,
die Vornehmen und alle Verwalter des Rechts.
17Ich liebe alle, die mich lieben,
und wer mich sucht, der wird mich finden.
18Reichtum und Ehre sind bei mir,
angesehener Besitz und Glück;
19meine Frucht ist besser als Gold und Feingold,
mein Nutzen übertrifft wertvolles Silber.
20Ich gehe auf dem Weg der Gerechtigkeit,
mitten auf den Pfaden des Rechtes,
21um denen, die mich lieben, Gaben zu verleihen
und ihre Scheunen zu füllen.
22Der Herr hat mich geschaffen im Anfang seiner Wege,
vor seinen Werken in der Urzeit;
23in frühester Zeit wurde ich gebildet,
am Anfang, beim Ursprung der Erde.
24Als die Urmeere noch nicht waren,
wurde ich geboren,
als es die Quellen noch nicht gab, die wasserreichen.
25Ehe die Berge eingesenkt wurden,
vor den Hügeln wurde ich geboren.
26Noch hatte er die Erde nicht gemacht und die Fluren
und alle Schollen des Festlands.
27Als er den Himmel baute, war ich dabei,
als er den Erdkreis abmaß über den Wassern,
28als er droben die Wolken befestigte
und Quellen strömen ließ aus dem Urmeer,
29als er dem Meer seine Satzung gab
und die Wasser nicht seinen Befehl übertreten durften,
30als er die Fundamente der Erde abmaß,
da war ich als geliebtes Kind bei ihm. Ich war seine Freude Tag für Tag
und spielte vor ihm allezeit.
31Ich spielte auf seinem Erdenrund
und meine Freude war es, bei den Menschen zu sein.
32Nun, ihr Söhne, hört auf mich!
Wohl dem, der auf meine Wege achtet.
33Hört die Mahnung und werdet weise,
lehnt sie nicht ab!
34Wohl dem, der auf mich hört,
der Tag für Tag an meinen Toren wacht
und meine Türpfosten hütet.
35Wer mich findet, findet Leben
und erlangt das Gefallen des Herrn.
36Doch wer mich verfehlt, der schadet sich selbst;
alle, die mich hassen, lieben den Tod.