Scrutatio

Martedi, 16 aprile 2024 - Santa Bernadette Soubirous ( Letture di oggi)

Jesus Sirach 37


font

1Jeder Freund sagt: Ich bin dein Freund.
Doch mancher Freund ist nur dem Namen nach Freund.
2Ist es nicht ein tödlicher Schmerz,
wenn ein gleich gesinnter Freund zum Feind wird?
3Weh, treuloser Freund, wozu bist du geschaffen?
Um die weite Erde mit Falschheit zu erfüllen?
4Übel ist ein Freund, der nur nach dem Tisch sieht;
zur Zeit der Not hält er sich fern.
5Ein guter Freund kämpft mit dem Feind,
er hält den Schild gegen den Widersacher.
6Vergiss nicht den Kampfgefährten!
Hast du Beute gemacht, lass ihn nicht leer ausgehen!
7Jeder Ratgeber weist mit der Hand die Richtung,
doch mancher rät einen Weg zum eigenen Vorteil.
8Hüte dich vor dem Ratgeber!
Erforsche zuerst, was seine Absicht ist. Denn auch er denkt an sich selbst.
Doch warum soll das Los ihm zufallen?
9Er sagt zu dir: Dein Weg ist der rechte.
Dann stellt er sich beiseite und schaut zu, wie du arm wirst.
10Berate dich nicht mit deinem Neider;
vor dem, der eifersüchtig ist, verbirg Geheimes!
11Berate dich nicht mit einer Frau über ihre Nebenbuhlerin,
mit einem Feind über den Kampf gegen ihn,
mit einem Händler über das Geschäft,
mit einem Käufer über die Ware,
mit einem Geizhals über die Liebestätigkeit,
mit einem Unbarmherzigen über das Glück des Mitmenschen,
mit einem Faulen über seine Arbeit,
mit einem Arbeiter über die Aussaat,
mit einem trägen Sklaven über die Menge der Arbeit. Vertraue dich nie diesen Menschen an,
wenn du Rat einholst.
12Doch berate dich mit einem stets Besonnenen,
von dem du weißt, dass er die Gebote hält,
mit einem, dessen Herz denkt wie dein Herz
und der dir hilft, wenn du strauchelst.
13Doch achte auch auf den Rat deines Gewissens.
Wer ist dir treuer als dieses?
14Das Gewissen des Menschen gibt ihm bessere Auskunft
als sieben Wächter auf der Warte.
15Bei alledem bete zu Gott!
Er wird in Treue deine Schritte lenken.
16Der Anfang eines jeden Werkes ist das Wort,
der Anfang jeder Tat die Überlegung.
17Die Wurzel der Pläne ist das Herz.
18Vier Reiser wachsen daraus hervor: Gutes und Böses, Leben und Tod.
Doch die Zunge hat Gewalt über sie alle.
19Es gibt Weise, die für viele weise sind,
für sich selber aber sind sie Toren.
20Es gibt Weise, die trotz ihres Wortes verachtet sind,
von allen Genüssen sind sie ausgeschlossen.
21[Denn vom Herrn wurde ihm keine Huld zuteil,
weil ihm alle Weisheit fehlt.]
22Es gibt Weise, die für sich selbst weise sind;
die Frucht ihres Wissens zeigt sich an ihrem Leib.
23Es gibt Weise, die für ihr Volk weise sind;
die Frucht ihres Wissens ist von Dauer.
24Wer weise ist für sich selbst, sättigt sich an Genüssen,
alle, die ihn sehen, preisen ihn glücklich.
25[Des Menschen Leben währt zählbare Tage,
das Leben des Volkes Israel unzählbare Tage.]
26Wer weise ist für das Volk, erlangt Ehre,
sein Ruhm wird dauernd weiterleben.
27Mein Sohn, prüfe dich in deiner Lebensweise,
beobachte, was dir schlecht bekommt, und meide es!
28Denn nicht alles ist für alle gut,
nicht jeder kann jedes wählen.
29Giere nicht nach jedem Genuss,
stürz dich nicht auf alle Leckerbissen!
30Denn im Übermaß des Essens steckt die Krankheit,
der Unmäßige verfällt heftigem Erbrechen.
31Schon viele sind durch Unmäßigkeit gestorben,
wer sich aber beherrscht, verlängert sein Leben.