Scrutatio

Venerdi, 19 aprile 2024 - San Leone IX Papa ( Letture di oggi)

Jesus Sirach 38


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1Schätze den Arzt, weil man ihn braucht;
denn auch ihn hat Gott erschaffen.
2Von Gott hat der Arzt die Weisheit,
vom König empfängt er Geschenke.
3Das Wissen des Arztes erhöht sein Haupt,
bei Fürsten hat er Zutritt.
4Gott bringt aus der Erde Heilmittel hervor,
der Einsichtige verschmähe sie nicht.
5Wurde nicht durch ein Holz das Wasser süß,
sodass Gottes Macht sich zeigte?
6Er gab dem Menschen Einsicht,
um sich durch seine Wunderkräfte zu verherrlichen.
7Durch Mittel beruhigt der Arzt den Schmerz,
ebenso bereitet der Salbenmischer die Arznei,
8damit Gottes Werke nicht aufhören
und die Hilfe nicht von der Erde verschwindet.
9Mein Sohn, bei Krankheit säume nicht,
bete zu Gott; denn er macht gesund.
10Lass ab vom Bösen, mach deine Hände rechtschaffen,
reinige dein Herz von allen Sünden!
11Bring den beruhigenden Duft eines Gedenkopfers dar,
mach die Gabe fett, wenn dein Vermögen es erlaubt.
12Doch auch dem Arzt gewähre Zutritt!
Er soll nicht fernbleiben; denn auch er ist notwendig.
13Zu gegebener Zeit liegt in seiner Hand der Erfolg;
denn auch er betet zu Gott,
14er möge ihm die Untersuchung gelingen lassen
und die Heilung zur Erhaltung des Lebens.
15Wer gegen seinen Schöpfer sündigt,
muss die Hilfe des Arztes in Anspruch nehmen.
16Mein Sohn, um den Toten lass Tränen fließen,
trauere und stimm das Klagelied an! Bestatte seinen Leib, wie es ihm zusteht,
verbirg dich nicht bei seinem Hinscheiden!
17Sei betrübt, mein Sohn, und überlass dich heftiger Klage,
halte die Trauer ein, wie es ihm gebührt, einen Tag oder zwei, der Nachrede wegen;
dann tröste dich über den Kummer hinweg!
18Aus Kummer entsteht Unheil;
denn ein trauriges Herz bricht die Kraft.
19Schlimmer als der Tod ist dauernder Kummer,
ein leidvolles Leben ist ein Fluch für das Herz.
20Lenke deinen Sinn nicht mehr auf den Toten,
lass von der Erinnerung an ihn ab
und denk an die Zukunft!
21Denk nicht mehr an ihn;
denn es gibt für ihn keine Hoffnung.
Was kannst du ihm nützen? Dir aber schadest du.
22Denk daran, dass seine Bestimmung auch deine Bestimmung ist:
Gestern er und heute du.
23Wie der Tote ruht, ruhe auch die Erinnerung an ihn,
tröste dich, wenn sein Leben erloschen ist.
24Die Weisheit des Schriftgelehrten vermehrt das Wissen.
Wer frei ist von Arbeit, kann sich der Weisheit widmen.
25Wie kann sich einer der Weisheit widmen,
der den Pflug hält und mit dem Treiberstachel prahlt, der Rinder auf die Weide treibt, Ochsen zurückholt,
sich mit den Jungstieren unterhält,
26der seinen Sinn auf das Eggen der Furchen richtet
und darauf bedacht ist, die Mast zu vollenden?
27Arbeiten muss auch der Handwerker und Künstler,
der Tag und Nacht beschäftigt ist, der Siegelringe schneidet oder dessen Aufgabe es ist,
in das bunte Gewebe Abwechslung zu bringen, der seinen Sinn auf die Wiedergabe des Musters richtet
und darauf bedacht ist, das Werk schön zu vollenden.
28Ebenso der Schmied, der am Amboss sitzt
und auf die eisernen Geräte achtet, dem der Hauch des Feuers das Fleisch schmelzen lässt
und den die Hitze des Ofens durchglüht, dem der Lärm des Hammers das Ohr betäubt
und dessen Augen auf das Muster des Gerätes gebannt sind, der seinen Sinn auf die Vollendung der Stücke richtet
und darauf bedacht ist, das fertige Werk zu verzieren.
29Ebenso der Töpfer, der vor seiner Arbeit sitzt
und mit seinen Füßen die Scheibe dreht, der unaufhörlich um seine Arbeit besorgt ist
und dessen ganzer Eifer der großen Anzahl gilt,
30der mit dem Arm den Ton knetet
und ihm mit den Füßen die Zähigkeit nimmt, der seinen Sinn auf die Vollendung der Glasur richtet
und darauf bedacht ist, den Ofen richtig zu erhitzen.
31Sie alle verlassen sich auf ihre Hände
und jeder ist erfahren in seinem Geschäft.
32Ohne sie wird keine Stadt besiedelt,
und wo sie sich niederlassen, hungern sie nicht.
33Aber zur Volksversammlung werden sie nicht hinzugezogen,
in der Gemeinde ragen sie nicht hervor. Sie sitzen auf keinem Richterstuhl
und kennen sich nicht aus in Recht und Gesetz. Weise Bildung offenbaren sie nicht,
Sinnsprüche sind bei ihnen nicht zu finden.
34Sie kennen sich nur in weltlichen Berufen aus,
ihr Sinnen richtet sich auf die Ausübung des Gewerbes. Anders, wer sich der Gottesfurcht widmet
und das Gesetz des Höchsten erforscht.