Scrutatio

Venerdi, 26 aprile 2024 - San Marcellino ( Letture di oggi)

Klagelieder 5


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1Herr, denk daran, was uns geschehen,
blick her und sieh unsre Schmach!
2An Ausländer fiel unser Erbe,
unsre Häuser kamen an Fremde.
3Wir wurden Waisen, Kinder ohne Vater,
unsere Mütter wurden Witwen.
4Unser Wasser trinken wir für Geld,
unser Holz müssen wir bezahlen.
5Wir werden getrieben, das Joch auf dem Nacken,
wir sind müde, man versagt uns die Ruhe.
6Nach Ägypten streckten wir die Hand,
nach Assur, um uns mit Brot zu sättigen.
7Unsere Väter haben gesündigt; sie sind nicht mehr.
Wir müssen ihre Sünden tragen.
8Sklaven herrschen über uns,
niemand entreißt uns ihren Händen.
9Unter Lebensgefahr holen wir unser Brot,
bedroht vom Schwert der Wüste.
10Unsere Haut glüht wie ein Ofen
von den Gluten des Hungers.
11Frauen hat man in Zion geschändet,
Jungfrauen in den Städten von Juda.
12Fürsten wurden von Feindeshand gehängt,
den Ältesten nahm man die Ehre.
13Junge Männer mussten die Handmühlen schleppen, unter der Holzlast brachen Knaben zusammen.14Die Alten blieben fern vom Tor,
die Jungen vom Saitenspiel.
15Dahin ist unseres Herzens Freude,
in Trauer gewandelt unser Reigen.
16Die Krone ist uns vom Haupt gefallen.
Weh uns, wir haben gesündigt.
17Darum ist krank unser Herz,
darum sind trüb unsere Augen
18über den Zionsberg, der verwüstet liegt;
Füchse laufen dort umher.
19Du aber, Herr, bleibst ewig,
dein Thron von Geschlecht zu Geschlecht.
20Warum willst du uns für immer vergessen,
uns verlassen fürs ganze Leben?
21Kehre uns, Herr, dir zu,
dann können wir uns zu dir bekehren.
Erneuere unsere Tage, damit sie werden wie früher.
22Oder hast du uns denn ganz verworfen,
zürnst du uns über alle Maßen?