Scrutatio

Domenica, 28 aprile 2024 - San Luigi Maria Grignion da Montfort ( Letture di oggi)

Secondo libro dei Maccabei 6


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NOVA VULGATAEINHEITSUBERSETZUNG BIBEL
1 Sed non post multum temporis misit rex senem quendam Athe niensem, quicompelleret Iudaeos, ut se transferrent a patriis legibus et Dei legibus neuterentur;1 Nicht lange darauf schickte der König einen alten Athener; der sollte die Juden zwingen, die Gesetze ihrer Väter aufzugeben und ihr Leben nicht mehr durch Gottes Gesetze lenken zu lassen.
2 contaminare etiam, quod in Hierosolymis erat, templum etcognominare Iovis Olympii, et in Garizim, prout erant hi, qui locuminhabitabant, Iovis Hospitalis.2 Auch sollte er den Tempel zu Jerusalem schänden und ihn Zeus, dem Herrscher des Olymp, weihen; ähnlich sollte er den Tempel auf dem Berg Garizim nach Zeus, dem Hüter des Gastrechts, benennen, was der (gastfreundlichen) Art der Einwohner jenes Ortes entgegenkam.
3 Pessima autem et universis gravis erat malorumincursio.3 Der Ansturm der Bosheit war kaum zu ertragen und allen zuwider.
4 Nam templum luxuria et comissationibus gentium erat plenum,scortantium cum meretricibus et in sacratis porticibus mulieribus adhaerentium,insuper et intro inferentium ea, quae non licebat;4 Denn die Heiden erfüllten das Heiligtum mit wüstem Treiben und mit Gelagen. Sie gaben sich mit Dirnen ab und ließen sich in den heiligen Vorhöfen mit Frauen ein. Auch brachten sie vieles hinein, was nicht hineingehörte.
5 altare etiam plenum eratillicitis, quae legibus prohibebantur.5 Auf den Brandopferaltar häuften sie unerlaubte und vom Gesetz verbotene Dinge.
6 Neque autem sabbata custodiebantur,neque dies sollemnes patrii servabantur, nec simpliciter Iudaeum se essequisquam confitebatur.6 Man konnte weder den Sabbat halten noch die alten Feste begehen, ja, man durfte sich überhaupt nicht mehr als Jude bekennen.
7 Ducebantur autem cum amara necessitate per singulosmenses in die natalis regis ad sacrificium et, cum Liberi sacra celebrarentur,cogebantur hedera coronati pompam Libero celebrare.7 Zu ihrer Erbitterung mussten die Einwohner sich jeden Monat am Geburtstag des Königs zum Opfermahl führen lassen und am Fest der Dionysien zwang man sie, zu Ehren des Dionysos mit Efeu bekränzt in der Prozession mitzugehen.
8 Decretum autem exiit inproximas Graecorum civitates, suggerente Ptolemaeo, ut pari modo et ipsiadversus Iudaeos agerent, ut sacrificarent;8 Auf Vorschlag der Einwohner von Ptolemaïs wurde in den benachbarten griechischen Städten ein Beschluss bekannt gegeben, sie sollten mit den Juden ebenso verfahren und Opfermahlzeiten veranstalten.
9 eos autem, qui nollent transire adinstituta Graecorum, interficerent; erat ergo videre instantem miseriam.9 Wer sich aber nicht entschließen wolle, zur griechischen Lebensweise überzugehen, sei hinzurichten. Da konnte man nun das Elend sehen, das hereinbrach.
10 Duaeenim mulieres delatae sunt natos suos circumcidisse; quas infantibus ad uberasuspensis, cum publice per civitatem circumduxissent, per murospraecipitaverunt.10 Man führte nämlich zwei Frauen vor, die ihre Kinder beschnitten hatten. Darauf hängte man ihnen die Säuglinge an die Brüste, führte sie öffentlich in der Stadt umher und stürzte sie dann von der Mauer.
11 Alii vero ad proximas coeuntes speluncas, ut latenterseptimam diem celebrarent, cum indicati essent Philippo, flammis succensi sunt,eo quod verebantur propter religionem sibimet auxilium ferre pro claritatesanctissimi diei.
11 Andere waren in der Nähe zusammengekommen, um heimlich in Höhlen den Sabbat zu begehen. Sie wurden an Philippus verraten, und da sie sich wegen der Würde des heiligen Tages scheuten, sich zu wehren, wurden sie alle zusammen verbrannt.
12 Obsecro autem eos, qui hunc librum lecturi sunt, ne abhorrescant propteradversos casus, sed reputent illas poenas non ad interitum, sed ad correptionemesse generis nostri.12 An dieser Stelle möchte ich die Leser des Buches ermahnen, sich durch die schlimmen Ereignisse nicht entmutigen zu lassen. Sie mögen bedenken, dass die Strafen unser Volk nicht vernichten, sondern erziehen sollen.
13 Etenim multo tempore non sinere eos, qui gerunt impie,sed statim ultiones adhibere, magni beneficii est indicium.13 Denn wenn die Sünder nicht lange geschont, sondern sofort bestraft werden, ist das ein Zeichen großer Güte.
14 Non enim, sicutet in aliis nationibus, Dominus patienter ferens exspectat, ut eas, cumpervenerint in plenitudinem peccatorum, puniat, ita et in nobis statuit esse,14 Bei den anderen Völkern wartet der Herr geduldig, bis das Maß ihrer Sünden voll ist; dann erst schlägt er zu. Mit uns aber beschloss er, anders zu verfahren,
15 ne, peccatis nostris in finem devolutis, demum in nos vindicet;15 damit er uns nicht am Ende verurteilen müsse, wenn wir es mit unseren Sünden bis zum Äußersten getrieben hätten.
16 propter quodnumquam quidem a nobis misericordiam suam amovet, corripiens vero per aerumnaspopulum suum non derelinquit.16 Daher entzieht er uns nie sein Erbarmen, sondern er erzieht sein Volk durch Unglück und lässt es nicht im Stich.
17 Sed haec nobis ad commonitionem dicta sint;paucis autem veniendum est ad narrationem.
17 Das soll uns zur Beherzigung gesagt sein. Nach dieser kurzen Abschweifung aber wollen wir mit der Erzählung fortfahren.
18 Eleazarus quidam, unus de primoribus scribarum, vir iam aetate provectus etaspectu faciei decorus, aperto ore compellebatur carnem porcinam manducare.18 Unter den angesehensten Schriftgelehrten war Eleasar, ein Mann von hohem Alter und edlen Gesichtszügen. Man sperrte ihm den Mund auf und wollte ihn zwingen, Schweinefleisch zu essen.
19 At ille magis cum illustri fama mortem quam cum exsecratione vitam complectens,voluntarie praeibat ad supplicium,19 Er aber zog den ehrenvollen Tod einem Leben voll Schande vor, ging freiwillig auf die Folterbank zu
20 exspuens autem, quemadmodum oportetaccedere eos, qui sustinent non admittere illa, quae non est fas gustare,propter nimium vivendi amorem.20 und spuckte das Fleisch wieder aus. In solcher Haltung mussten alle herantreten, die sich standhaft wehrten zu essen, was man nicht essen darf - nicht einmal um des geliebten Lebens willen.
21 Hi autem, qui iniquo sacrificio praepositierant, propter antiquam cum viro amicitiam tollentes eum secreto rogabant, utafferret carnes, quibus uti ei liceret quaeque ab ipso paratae essent, etfingeret se eas manducare, quas rex imperaverat de sacrificii carnibus,21 Die Leute, die bei dem gesetzwidrigen Opfermahl Dienst taten und die den Mann von früher her kannten, nahmen ihn heimlich beiseite und redeten ihm zu, er solle sich doch Fleisch holen lassen, das er essen dürfe, und es selbst zubereiten. Dann solle er tun, als ob er von dem Opferfleisch esse, wie es der König befohlen habe.
22 uthoc facto a morte liberaretur et propter veterem cum illis amicitiamconsequeretur humanitatem.22 Wenn er es so mache, entgehe er dem Tod; weil sie alte Freunde seien, würden sie ihn mit Nachsicht behandeln.
23 At ille, consilio decoro inito ac digno aetate etsenectutis eminentia et acquisita nobilique canitie atque optima a puero vitaedisciplina, magis autem sancta et a Deo condita legislatione, consequentersententiam ostendit: cito, dicens, dimitterent ad inferos.23 Er aber fasste einen edlen Entschluss, wie es sich gehörte für einen Mann, der so alt und wegen seines Alters angesehen war, in Würde ergraut, der von Jugend an vorbildlich gelebt und - was noch wichtiger ist - den heiligen, von Gott gegebenen Gesetzen gehorcht hatte. So erklärte er ohne Umschweife, man solle ihn ruhig zur Unterwelt schicken.
24 “ Non enimaetati nostrae dignum est fingere, ut multi adulescentium arbitrantes Eleazarumnonaginta annorum transisse ad morem alienigenarum24 Wer so alt ist wie ich, soll sich nicht verstellen. Viele jungen Leute könnten sonst glauben, Eleasar sei mit seinen neunzig Jahren noch zu der fremden Lebensart übergegangen.
25 et ipsi propter meamsimulationem et propter modicum et pusillum vitae tempus decipiantur propter me,et exsecrationem atque maculam meae senectuti conquiram.25 Wenn ich jetzt heucheln würde, um eine geringe, kurze Zeit länger zu leben, würde ich sie irreleiten, meinem Alter aber Schimpf und Schande bringen.
26 Nam etsi inpraesenti tempore evasero eam, quae ex hominibus est, poenam, manus tamenOmnipotentis nec vivus nec defunctus effugiam.26 Vielleicht könnte ich mich für den Augenblick der Bestrafung durch die Menschen entziehen; doch nie, weder lebendig noch tot, werde ich den Händen des Allherrschers entfliehen.
27 Quam ob rem viriliter nuncvita excedendo, senectute quidem dignus apparebo;27 Darum will ich jetzt wie ein Mann sterben und mich so meines Alters würdig zeigen.
28 adulescentibus autemexemplum forte reliquero, ut prompto animo ac fortiter pro sacris ac sanctislegibus honesta morte perfungantur ”. Et cum haec dixisset, confestim adsupplicium venit;28 Der Jugend aber hinterlasse ich ein leuchtendes Beispiel, wie man mutig und mit Haltung für die ehrwürdigen und heiligen Gesetze eines schönen Todes stirbt. Nach diesen Worten ging er geradewegs zur Folterbank.
29 ipsis autem, qui eum ducebant, illam, quam paulo antehabuerant erga eum benevolentiam, in iram convertentibus, propterea quodsermones dicti, sicut ipsi arbitrabantur, essent amentia.29 Da schlug die Freundlichkeit, die ihm seine Begleiter eben noch erwiesen hatten, in Feindschaft um; denn was er gesagt hatte, hielten sie für Wahnsinn.
30 Cumque coepissetplagis mori, ingemiscens dixit: “ Domino, qui habet sanctam scientiam,manifestum est quia cum a morte possem liberari, duros secundum corpus sustineodolores flagellatus, secundum animam vero propter ipsius timorem libenter haecpatior ”.30 Als man ihn zu Tod prügelte, sagte er stöhnend: Der Herr mit seiner heiligen Erkenntnis weiß, dass ich dem Tod hätte entrinnen können. Mein Körper leidet qualvoll unter den Schlägen, meine Seele aber erträgt sie mit Freuden, weil ich ihn fürchte.
31 Et iste quidem hoc modo vita decessit, non solum iuvenibus, sedet plurimis ex gente mortem suam ad exemplum fortitudinis et memoriam virtutisrelinquens.
31 So starb er; durch seinen Tod hinterließ er nicht nur der Jugend, sondern den meisten aus dem Volk ein Beispiel für edle Gesinnung und ein Denkmal der Tugend.