Scrutatio

Martedi, 16 aprile 2024 - Santa Bernadette Soubirous ( Letture di oggi)

Jeremia 5


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1Zieht durch Jerusalems Straßen,
schaut genau hin und forscht nach, sucht auf seinen Plätzen, ob ihr einen findet,
ob einer da ist, der Recht übt und auf Treue bedacht ist:
Dann will ich der Stadt verzeihen - Spruch des Herrn.
2Doch selbst wenn sie sagen:
«So wahr der Herr lebt»,
schwören sie gewiss einen Meineid.
3Herr, sind deine Augen nicht auf Treue gerichtet?
Du hast sie geschlagen,
aber es tut ihnen nicht weh; du hast sie beinahe vernichtet,
aber sie wollen sich nicht erziehen lassen. Ihre Stirn ist härter als Stein,
sie weigern sich umzukehren.
4Ich aber dachte: Nur die geringen Leute,
nur sie handeln töricht, weil sie den Weg des Herrn nicht kennen,
das Recht ihres Gottes.
5Ich will doch lieber zu den Großen gehen
und zu ihnen reden; denn sie kennen den Weg des Herrn,
das Recht ihres Gottes. Doch auch sie haben das Joch zerbrochen,
die Stricke zerrissen.
6Darum schlägt sie der Löwe des Waldes,
der Steppenwolf überwältigt sie. Vor ihren Städten lauert der Panther,
alle, die herauskommen, werden zerfleischt. Denn zahlreich sind ihre Verbrechen,
schwer wiegt ihre Abtrünnigkeit.
7Weshalb sollte ich dir vergeben?
Deine Söhne haben mich verlassen
und bei Nichtgöttern geschworen. Ich machte sie satt, doch sie trieben Ehebruch
und waren zu Gast im Dirnenhaus.
8Hengste sind sie geworden, feist und geil,
jeder wiehert nach der Frau seines Nächsten.
9Sollte ich das nicht bestrafen - Spruch des Herrn -
und an einem solchen Volk keine Rache nehmen?
10Steigt auf ihre Rebenhänge, und verwüstet sie!
Doch völlig vernichten sollt ihr sie nicht.Reißt ihre Reben weg;
denn sie gehören nicht dem Herrn.
11Sie sind mir ja gänzlich untreu geworden,
das Haus Israel und das Haus Juda - Spruch des Herrn.
12Sie haben den Herrn verleugnet und gesagt:
Er ist ein Nichts! Kein Unheil kommt über uns,
weder Schwert noch Hunger werden wir spüren.
13Doch diese Propheten werden zunichte;
das Gotteswort ist nicht bei ihnen.
[So wird es ihnen ergehen.]
14Darum - so spricht der Herr,
der Gott der Heere: Weil man solche Reden führt,
seht, darum mache ich meine Worte
in deinem Mund zu Feuersglut und dieses Volk da zum Brennholz,
das von ihr verzehrt wird.
15Seht, ich lasse über euch herfallen, Haus Israel,
ein Volk aus der Ferne - Spruch des Herrn.Ein unüberwindliches Volk ist es,
ein uraltes Volk, ein Volk, dessen Sprache du nicht kennst
und dessen Rede du nicht verstehst.
16Sein Köcher ist wie ein offenes Grab,
sie alle sind Helden.
17Es frisst deine Ernte und dein Brot,
es frisst deine Söhne und Töchter, es frisst deine Schafe und Rinder,
es frisst deinen Weinstock und Feigenbaum, es zerschlägt mit dem Schwert
deine befestigten Städte, auf die du vertraust.
18Doch auch in jenen Tagen - Spruch des Herrn - will ich euch nicht völlig vernichten.19Wenn man dann fragt: Weshalb hat der Herr, unser Gott, uns das alles angetan?, so sag zu ihnen: Wie ihr mich verlassen und fremden Göttern in eurem Land gedient habt, so müsst ihr Fremden dienen in einem Land, das euch nicht gehört.20Verkündet dies im Haus Jakob
und ruft es in Juda aus:
21Hör das, du törichtes Volk ohne Verstand:
Augen haben sie und sehen nicht;
Ohren haben sie und hören nicht.
22Fürchtet ihr mich denn nicht - Spruch des Herrn -,
zittert ihr nicht vor meinem Angesicht? Ich bin es, der dem Meer die Düne als Grenze gesetzt hat,
als ewige Schranke, die es nicht überschreiten darf. Mag es auch toben, es richtet nichts aus;
mögen seine Wogen auch tosen,
sie können die Schranke nicht überschreiten.
23Dieses Volk aber hat ein störrisches, trotziges Herz.
Sie wichen vom Weg ab und gingen davon.
24Sie sagten nicht bei sich selbst:
Lasst uns den Herrn fürchten, unseren Gott, der Regen spendet im Herbst
und im Frühjahr zur rechten Zeit,
der uns die feste Ordnung der Erntewochen bewahrt.
25Eure Frevel haben diese Ordnung gestört,
eure Sünden haben euch den Regen vorenthalten.
26Ja, Frevler gibt es in meinem Volk;
sie lauern, gebückt wie Vogelsteller, Fallen stellen sie auf,
Menschen wollen sie fangen.
27Wie ein Korb mit Vögeln gefüllt ist,
so sind ihre Häuser voll Betrug; dadurch sind sie mächtig und reich geworden,
28fett und feist.Auch sündigen sie durch ruchloses Tun.
Das Recht pflegen sie nicht,das Recht der Waisen, die Erfolg erwarten,
und die Sache der Armen entscheiden sie nicht.
29Sollte ich das nicht bestrafen - Spruch des Herrn -
und an einem solchen Volk keine Rache nehmen?
30Wüstes, Grässliches geschieht im Land:
31Die Propheten weissagen Lüge und die Priester richten ihre Lehre nach ihnen aus;
mein Volk aber liebt es so. Doch was werdet ihr tun,
wenn es damit zu Ende geht?