Scrutatio

Venerdi, 19 aprile 2024 - San Leone IX Papa ( Letture di oggi)

Jeremia 6


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1Flieht, ihr Leute von Benjamin,
hinaus aus Jerusalem! Stoßt in Tekoa in die Trompete
und richtet über Bet-Kerem ein Zeichen auf! Denn von Norden droht Unheil
und großes Verderben.
2Die Schöne und Verwöhnte,
die Tochter Zion, ich vernichte sie.
3Hirten kommen zu ihr mit ihren Herden;
sie schlagen rings um sie ihre Zelte auf,
jeder weidet seinen Bereich ab.
4Ruft gegen Zion den Heiligen Krieg aus!
Auf! Greifen wir an am Mittag! - Weh uns: Schon neigt sich der Tag,
die Abendschatten strecken sich.
5Auf! Greifen wir an in der Nacht,
zerstören wir ihre Paläste!
6Denn so spricht der Herr der Heere: Fällt ihre Bäume
und werft einen Wall auf gegen Jerusalem! Das ist die Stadt, von der erwiesen ist:
Alles in ihr ist Unterdrückung.
7Wie ein Brunnen sein Wasser sprudeln lässt,
so lässt sie ihre Schlechtigkeit sprudeln. Von Gewalttat und Unrecht hört man in ihr;
ständig sind mir vor Augen Leid und Misshandlung.
8Lass dich warnen, Jerusalem,
sonst trenne ich mich von dir, sonst mache ich dich zur Wüste,
zum Land ohne Bewohner.
9So spricht der Herr der Heere: Genaue Nachlese wie am Weinstock
soll man halten am Rest Israels. Leg deine Hand an
wie ein Winzer an die Reben!
10Zu wem soll ich reden
und wer wird mich hören, wenn ich mahne? Ihr Ohr ist ja unbeschnitten,
sie können nichts vernehmen. Das Wort des Herrn dient ihnen zum Spott;
es gefällt ihnen nicht.
11Darum bin ich erfüllt vom Zorn des Herrn,
bin es müde, ihn länger zurückzuhalten. - Gieß ihn aus über das Kind auf der Straße
und zugleich über die Schar der jungen Männer! Ja, alle werden gefangen genommen,
Mann und Frau, Greis und Hochbetagter.
12Ihre Häuser gehen an andere über,
die Felder und auch die Frauen. Denn ich strecke meine Hand aus
gegen die Bewohner des Landes - Spruch des Herrn.
13Sie sind doch alle, vom Kleinsten bis zum Größten,
nur auf Gewinn aus; vom Propheten bis zum Priester
betrügen sie alle.
14Den Schaden meines Volkes möchten sie leichthin heilen, indem sie rufen:
Heil, Heil! Aber kein Heil ist da.
15Schämen müssten sie sich,
weil sie Gräuel verüben. Doch sie schämen sich nicht;
Scham ist ihnen unbekannt. Deshalb müssen sie fallen,
wenn die anderen fallen. Sobald ich sie zur Rechenschaft ziehe,
werden sie stürzen, spricht der Herr.
16So spricht der Herr: Stellt euch an die Wege und haltet Ausschau,
fragt nach den Pfaden der Vorzeit, fragt, wo der Weg zum Guten liegt;
geht auf ihm, so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele.
Sie aber sagten: Wir gehen nicht.
17Auch habe ich Wächter für euch aufgestellt:
Achtet auf den Schall der Trompete!
Sie aber sagten: Wir achten nicht darauf.
18Darum hört, ihr Völker, und erkennt,
was ich ihnen antun will.
19Höre es, Erde!
Schon bringe ich Unheil über dieses Volk
als die Frucht seiner bösen Gesinnung. Denn auf meine Worte haben sie nicht geachtet
und meine Weisung haben sie verschmäht.
20Was soll mir der Weihrauch aus Saba
und das gute Gewürzrohr aus fernem Land? Eure Brandopfer gefallen mir nicht,
eure Schlachtopfer sind mir nicht angenehm.
21Darum - so spricht der Herr: Ich lege diesem Volk Hindernisse in den Weg,
sodass sie darüber straucheln. Väter und Söhne zusammen,
einer wie der andere geht zugrunde.
22So spricht der Herr: Seht, ein Volk zieht vom Nordland heran,
ein großes Volk bricht auf
von den Grenzen der Erde.
23Sie kommen mit Bogen und Sichelschwert,
grausam sind sie und ohne Erbarmen.Ihr Lärm gleicht dem Brausen des Meeres
und sie reiten auf Rossen, Krieger, zum Kampf gerüstet
gegen dich, Tochter Zion.
24Kaum hörten wir diese Nachricht,
da erschlafften uns die Hände, es packte uns die Angst,
das Zittern wie eine Gebärende.
25Geht nicht aufs Feld hinaus,
macht euch nicht auf den Weg;
denn der Feind greift zum Schwert - Grauen ringsum!
26Tochter, mein Volk, leg das Trauerkleid an
und wälz dich im Staub! Halte Trauer wie um den einzigen Sohn, bitterste Klage:
«Ach, jählings kam über uns der Verwüster.»
27Zum Prüfer für mein Volk habe ich dich bestellt [zum Metallprüfer];
du sollst sein Verhalten erkennen und prüfen.
28Sie alle sind schlimme Empörer,
Verleumder sind sie, Bronze und Eisen sind sie,
alle zusammen Verbrecher.
29Der Blasebalg schnaubt,
doch das Blei bleibt unberührt vom Feuer. Umsonst versucht der Schmelzer zu schmelzen;
die Bösen lassen sich nicht ausscheiden.
30«Verworfenes Silber» nennt man sie;
denn verworfen hat sie der Herr.