Scrutatio

Giovedi, 18 aprile 2024 - San Galdino ( Letture di oggi)

Jeremia 9


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1Hätte ich doch eine Herberge in der Wüste!
Dann könnte ich mein Volk verlassen und von ihm weggehen. Denn sie sind alle Ehebrecher,
eine Rotte von Treulosen.
2Sie machen ihre Zunge zu einem gespannten Bogen;
Lüge, nicht Wahrhaftigkeit herrscht im Land. Ja, sie schreiten von Verbrechen zu Verbrechen;
mich aber kennen sie nicht - Spruch des Herrn.
3Nehmt euch in Acht vor eurem Nächsten,
keiner traue seinem Bruder! Denn jeder Bruder betrügt
und jeder Nächste verleumdet.
4Ein jeder täuscht seinen Nächsten,
die Wahrheit reden sie nicht. Sie haben ihre Zunge ans Lügen gewöhnt,
sie handeln verkehrt, zur Umkehr sind sie zu träge.
5Überall Unterdrückung, nichts als Betrug!
Sie weigern sich, mich zu kennen -
Spruch des Herrn.
6Darum - so spricht der Herr der Heere:
Ja, ich werde sie schmelzen und prüfen; denn wie sollte ich sonst verfahren
mit der Tochter, meinem Volk?
7Ein tödlicher Pfeil ist ihre Zunge,
trügerisch redet ihr Mund; «Friede», sagt man zum Nächsten,
doch im Herzen plant man den Überfall.
8Sollte ich sie dafür nicht bestrafen - Spruch des Herrn -
und an einem solchen Volk keine Rache nehmen?
9Erhebt über die Berge hin Weinen und Klagen,
über die Weideplätze der Steppe ein Totenlied! Denn sie sind verwüstet, niemand zieht hindurch
und sie hören die Stimme der Herden nicht mehr. Von den Vögeln des Himmels bis zum Vieh
ist alles geflohen, auf und davon.
10Jerusalem mache ich zum Trümmerhaufen,
zur Behausung für Schakale. Judas Städte mache ich zum Ödland,
das niemand bewohnt.
11Wer ist so weise, dass er dies einsieht? Zu wem hat der Mund des Herrn geredet, dass er verkünden kann, warum das Land zugrunde geht, warum es verwüstet ist gleich der Wüste, die niemand durchzieht?12Der Herr erwiderte: Weil sie meine Weisung aufgaben, die ich ihnen vorgelegt habe, nicht auf meine Stimme hörten und nicht meine Weisung befolgten,13sondern dem Trieb ihres Herzens folgten und den Baalen nachliefen, an die ihre Väter sie gewöhnt hatten.14Darum - so spricht der Herr der Heere, der Gott Israels: Ich gebe ihnen [diesem Volk] Wermut zu essen und Giftwasser zu trinken.15Ich zerstreue sie unter die Völker, von denen weder sie noch ihre Väter wussten, und schicke das Schwert hinter ihnen her, bis ich sie vernichtet habe.16So spricht der Herr der Heere: Begreift es! Ruft die Klagefrauen herbei!
Schickt nach den weisen Frauen! Sie sollen kommen.
17Schnell sollen sie kommen
und Klage über uns anstimmen, sodass unsre Augen von Tränen fließen
und unsre Wimpern von Wasser triefen.
18Da, horch, ein Klagelied ist aus Zion zu hören:
Ach, wie sind wir misshandelt,
in große Schande gestürzt! Wir müssen die Heimat verlassen,
unsre Wohnungen hat man zerstört.
19Ja, hört, ihr Frauen, das Wort des Herrn,
euer Ohr vernehme das Wort seines Mundes.Lehrt eure Töchter die Klage,
eine lehre die andere das Totenlied:
20Der Tod ist durch unsre Fenster gestiegen,
eingedrungen in unsre Paläste. Er rafft das Kind von der Straße weg,
von den Plätzen die jungen Männer.
21Die Leichen der Leute
liegen wie Dünger auf dem Feld, wie Garben hinter dem Schnitter;
keiner ist da, der sie sammelt.
22So spricht der Herr: Der Weise rühme sich nicht seiner Weisheit,
der Starke rühme sich nicht seiner Stärke,
der Reiche rühme sich nicht seines Reichtums.
23Nein, wer sich rühmen will, rühme sich dessen,
dass er Einsicht hat und mich erkennt,dass er weiß: Ich, der Herr, bin es,
der auf der Erde Gnade, Recht und Gerechtigkeit schafft. Denn an solchen Menschen habe ich Gefallen -
Spruch des Herrn.
24Fürwahr, es werden Tage kommen - Spruch des Herrn -, da ziehe ich alle Beschnittenen zur Rechenschaft:25Ägypten, Juda, Edom, Ammon, Moab und alle mit gestutztem Haar, die in der Wüste wohnen; denn alle Völker gelten mir als unbeschnitten - auch das ganze Haus Israel hat ein unbeschnittenes Herz.