Scrutatio

Venerdi, 26 aprile 2024 - San Marcellino ( Letture di oggi)

Ezechiel 23


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1Das Wort des Herrn erging an mich:2Menschensohn! Es waren einst zwei Frauen, Töchter der gleichen Mutter.3Sie trieben Unzucht in Ägypten, schon in ihrer Jugend trieben sie Unzucht; dort griff man nach ihren Brüsten, dort streichelte man ihre jugendliche Brust.4Die ältere hieß Ohola, ihre Schwester Oholiba. Sie wurden meine Frauen und gebaren Söhne und Töchter. Der Name Ohola meint Samaria, Oholiba Jerusalem.5Ohola wurde mir untreu. Sie hatte Verlangen nach ihren Liebhabern, den kriegerischen Assyrern,6den in Purpur gekleideten Statthaltern und Herren; alle waren begehrenswerte junge Männer, Reiter hoch zu Ross.7Auf sie richtete sie ihr unzüchtiges Verlangen. Sie alle gehörten zu den Tüchtigsten unter den Assyrern. Mit allen, nach denen sie Verlangen hatte, und mit all ihren Götzen machte sie sich unrein.8Die Unzucht, die sie in Ägypten getrieben hatte, gab sie nicht auf; denn schon als sie noch jung war, lagen die Ägypter bei ihr, drückten ihre jugendlichen Brüste und besudelten sie mit ihrer Unzucht.9Darum gab ich sie in die Gewalt ihrer Liebhaber, in die Gewalt der Assyrer, nach denen sie Verlangen hatte.10Sie entblößten ihre Scham, nahmen ihr die Söhne und Töchter weg und erschlugen sie selbst mit dem Schwert. So wurde sie zum warnenden Beispiel für alle Frauen und man vollstreckte an ihr das Urteil.11All das sah ihre Schwester Oholiba; trotzdem trieb sie es in ihrer Gier noch toller als sie und war in ihrer Schamlosigkeit noch schlimmer als sie.12Auch sie hatte Verlangen nach den Assyrern, nach den Statthaltern und Herren, den prächtig gekleideten Kriegern, den Reitern hoch zu Ross. Alle waren begehrenswerte junge Männer.13Ich sah, dass sie sich unrein machte. Beide trieben es gleich.14Doch Oholiba ging noch weiter in ihrem unzüchtigen Treiben: Sie sah mit Mennig gemalte Wandzeichnungen chaldäischer Männer,15die um die Hüften einen Lendenschurz und auf dem Kopf einen herabhängenden Kopfbund trugen. Alle sahen aus wie Helden, wie Babylonier [Chaldäa ist ihre Heimat].16Als ihre Augen sie sahen, erwachte in ihr die Gier und sie schickte Boten zu ihnen nach Chaldäa.17Die Söhne Babels kamen zu ihrem Liebeslager und machten sie unrein mit ihrer Unzucht. Als sie aber durch sie unrein geworden war, wandte sie sich jäh von ihnen ab.18Weil sie so offen ihre Unzucht trieb und ihre Scham entblößte, wandte auch ich mich jäh von ihr ab, wie ich mich von ihrer Schwester abgewandt hatte.19Sie jedoch ging noch weiter in ihrem unzüchtigen Treiben. Sie dachte an die Tage ihrer Jugend, als sie in Ägypten Unzucht getrieben hatte.20Und es erwachte in ihr die Gier nach ihren Liebhabern, deren Glieder wie die Glieder der Esel und deren Erguss wie der Erguss der Hengste waren.21Du hattest nämlich das schändliche Treiben deiner Jugend vermisst, als die Ägypter nach deinen Brüsten griffen und deine jugendliche Brust streichelten.22Darum, Oholiba - so spricht Gott, der Herr -, hetze ich deine Liebhaber, von denen du dich jäh abgewandt hast, gegen dich auf, von allen Seiten führe ich sie gegen dich heran:23die Söhne Babels und alle Chaldäer, Männer aus Pekod, Schoa und Koa, dazu alle Assyrer, begehrenswerte junge Männer, lauter Statthalter und Herren, Helden und Krieger, alle hoch zu Ross.24In Scharen überfallen sie dich mit Reitern und Wagen und einem Heer aus vielen Völkern. Mit Langschilden, Rundschilden und Helmen bewaffnet, umstellen sie dich. Dann lege ich ihnen den Fall vor, damit sie nach ihrem Recht über dich richten.25Ich lasse dich meine Eifersucht fühlen, damit sie an dir voll Grimm die Strafe vollziehen: Nase und Ohren werden sie dir abschneiden. Was von dir übrig bleibt, fällt unter dem Schwert. Sie nehmen dir die Söhne und Töchter weg. Was dann noch übrig ist von dir, wird vom Feuer verzehrt.26Sie ziehen dir die Kleider aus und nehmen dir deinen Schmuck weg.27So mache ich deinem schändlichen Treiben und deiner Unzucht, die du schon in Ägypten getrieben hast, ein Ende. Du sollst deine Liebhaber nicht mehr ansehen und nie mehr an Ägypten denken.28Denn - so spricht Gott, der Herr - ich will dich in die Gewalt derer geben, gegen die du jetzt voll Hass bist, in die Gewalt derer, von denen du dich jäh abgewandt hast.29Sie werden voll Hass gegen dich vorgehen und dir alles nehmen, was du mühsam erworben hast. Sie werden dich nackt und bloß zurücklassen, deine lüsterne, schändliche und unzüchtige Scham wird entblößt sein.30Das tut man dir an, weil du den Völkern so unzüchtig nachgelaufen bist und dich mit ihren Götzen unrein gemacht hast.31Auf dem Weg deiner Schwester bist du gegangen, darum gebe ich dir ihren Becher in die Hand.32So spricht Gott, der Herr: Den Becher deiner Schwester sollst du leeren,
den tiefen und weiten, der viel fasst.
[Zum Gelächter und Gespött sollst du werden.]
33Von Trunkenheit und Qual wirst du voll sein.
Ein Becher des Grauens und des Schauderns
ist der Becher deiner Schwester Samaria.
34Du sollst ihn leertrinken, ja ausschlürfen,
du sollst seine Scherben zerbeißen
und dir die Brüste zerreißen. Denn ich habe gesprochen - Spruch Gottes, des Herrn.
35Darum - so spricht Gott, der Herr: Weil du mich vergessen und mich gänzlich verworfen hast, sollst auch du die Strafe für deine Unzucht und dein schändliches Treiben erleiden.36Der Herr sagte zu mir: Menschensohn, willst du über Ohola und Oholiba zu Gericht sitzen? Dann halt ihnen ihre Gräueltaten vor:37Sie haben die Ehe gebrochen und an ihren Händen klebt Blut. Mit ihren Götzen haben sie Ehebruch begangen, sogar ihre Söhne, die sie mir geboren hatten, ließen sie durch das Feuer gehen, den Götzen zum Fraß.38Noch mehr taten sie mir an: Am gleichen Tag haben sie mein Heiligtum unrein gemacht und meine Sabbat-Tage entweiht.39Denn noch am selben Tag, an dem sie ihre Söhne den Götzen schlachteten, kamen sie in mein Heiligtum und entweihten es. Ja, so trieben sie es in meinem Haus.40Sogar in weite Ferne hast du Boten geschickt und Männer zu dir eingeladen. Als sie kamen, hast du ihretwegen gebadet, deine Augen geschminkt und deinen Schmuck angelegt.41Du hast dich auf ein prunkvolles Lager gesetzt; davor stand ein Tisch bereit, auf den du meinen Weihrauch und mein Öl gestellt hattest.42Der Lärm einer sorglosen Menge umgab sie; denn laut zechten die Männer, die Unzahl von Menschen, die man aus der Wüste herbeigeholt hatte. Sie legten den beiden Schwestern Spangen an die Arme und setzten ihnen prächtige Kronen auf.43Ich dachte: So haben sie die Ehe gebrochen; wie eine Dirne es treibt, so treiben sie Unzucht.44Die Männer gingen zu ihr, wie man zu einer Dirne geht. So gingen sie zu Ohola und Oholiba, den schamlosen Frauen.45Doch gerechte Männer werden ihnen das Urteil sprechen nach der Rechtsvorschrift für Ehebrecherinnen und Mörderinnen. Denn sie haben Ehebruch begangen und an ihren Händen klebt Blut.46Ja, so spricht Gott, der Herr: Man berufe eine Volksversammlung gegen sie ein; sie sollen misshandelt und ausgeraubt werden.47Die Volksversammlung soll sie steinigen und mit Schwertern in Stücke hauen. Ihre Söhne und Töchter soll man töten und ihre Häuser verbrennen.48So mache ich dem schändlichen Treiben im Land ein Ende, damit alle Frauen gewarnt sind und nicht ebenso schamlos handeln wie ihr.49Man wird euch für euer schändliches Treiben bestrafen und ihr müsst für die Sünden büßen, die ihr mit euren Götzen begangen habt. Dann werdet ihr erkennen, dass ich Gott, der Herr, bin.