Scrutatio

Giovedi, 25 aprile 2024 - San Marco ( Letture di oggi)

Hohelied 8


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1Ach, wärst du doch mein Bruder,
genährt an der Brust meiner Mutter.Träfe ich dich dann draußen,
ich würde dich küssen;
niemand dürfte mich deshalb verachten.
2Führen wollte ich dich,
in das Haus meiner Mutter dich bringen,
die mich erzogen hat.Würzwein gäbe ich dir zu trinken,
Granatapfelmost.
3Seine Linke liegt unter meinem Kopf,
seine Rechte umfängt mich.
4Ich beschwöre euch, Jerusalems Töchter:
Was stört ihr die Liebe auf,
warum weckt ihr sie,
ehe ihr selbst es gefällt?
5Wer ist sie,
die aus der Steppe heraufsteigt,
auf ihren Geliebten gestützt? Unter dem Apfelbaum hab ich dich geweckt,
dort, wo deine Mutter dich empfing,
wo deine Gebärerin in Wehen lag.
6Leg mich wie ein Siegel auf dein Herz,
wie ein Siegel an deinen Arm! Stark wie der Tod ist die Liebe,
die Leidenschaft ist hart wie die Unterwelt. Ihre Gluten sind Feuergluten,
gewaltige Flammen.
7Auch mächtige Wasser können die Liebe nicht löschen;
auch Ströme schwemmen sie nicht weg. Böte einer für die Liebe den ganzen Reichtum seines Hauses,
nur verachten würde man ihn.
8Wir haben eine kleine Schwester,
noch ohne Brüste. Was tun wir mit unsrer Schwester,
wenn jemand um sie wirbt?
9Ist sie eine Mauer,
bauen wir silberne Zinnen auf ihr. Ist sie eine Tür,
versperren wir sie mit einem Zedernbrett.
10Ich bin eine Mauer,
meine Brüste gleichen Türmen. Da hab ich in seinen Augen
Gefallen gefunden.
11Salomo besaß einen Weinberg in Baal-Hamon;
den Weinberg übergab er Hütern. Für seine Frucht würde jeder
tausend Silberstücke bezahlen.
12Mein eigener Weinberg liegt vor mir.
Die tausend lass ich dir, Salomo,
und zweihundert noch denen,
die seine Früchte hüten.
13Die du in den Gärten weilst,
auf deine Stimme lauschen die Freunde;
lass sie mich hören!
14Fort, fort, mein Geliebter,
der Gazelle gleich, dem jungen Hirsch
auf den Balsambergen.