Scrutatio

Sabato, 27 aprile 2024 - Santa Zita ( Letture di oggi)

Kohelet (Ekklesiastes) 9


font
EINHEITSUBERSETZUNG BIBELVULGATA
1 Denn ich habe über dies alles nachgedacht und dies alles überprüft, wobei sich ergab: Die Gesetzestreuen und Gebildeten mit ihrem Tun stehen unter Gottes Verfügung. Der Mensch erkennt nicht, ob er geliebt ist oder ob er verschmäht ist. So liegt auch bei ihnen beides offen vor ihnen.1 Omnia hæc tractavi in corde meo,
ut curiose intelligerem.
Sunt justi atque sapientes,
et opera eorum in manu Dei ;
et tamen nescit homo utrum amore an odio dignus sit.
2 Beides - wie bei allen Menschen. Aber ein und dasselbe Geschick trifft den Gesetzestreuen und den Gesetzesbrecher, den Guten, den Reinen und den Unreinen, den Opfernden und den, der nicht opfert. Dem Guten ergeht es wie dem Sünder, dem Schwörenden ebenso wie dem, der den Schwur scheut.2 Sed omnia in futurum servantur incerta,
eo quod universa æque eveniant justo et impio,
bono et malo, mundo et immundo,
immolanti victimas et sacrificia contemnenti.
Sicut bonus, sic et peccator ;
ut perjurus, ita et ille qui verum dejerat.
3 Das ist das Schlimme an allem, was unter der Sonne getan wurde, dass alle dann ein und dasselbe Geschick trifft und dass in den Menschen überdies die Lust zum Bösen wächst und Verblendung ihren Geist erfasst, während sie leben und danach, wenn sie zu den Toten müssen -3 Hoc est pessimum inter omnia quæ sub sole fiunt :
quia eadem cunctis eveniunt.
Unde et corda filiorum hominum implentur malitia
et contemptu in vita sua,
et post hæc ad inferos deducentur.
4 ja, wer würde da ausgenommen? Für jeden Lebenden gibt es noch Zuversicht. Denn: Ein lebender Hund ist besser als ein toter Löwe.4 Nemo est qui semper vivat, et qui hujus rei habeat fiduciam ;
melior est canis vivus leone mortuo.
5 Und: Die Lebenden erkennen, dass sie sterben werden; die Toten aber erkennen überhaupt nichts mehr. Sie erhalten auch keine Belohnung mehr; denn die Erinnerung an sie ist in Vergessenheit versunken.5 Viventes enim sciunt se esse morituros ;
mortui vero nihil noverunt amplius,
nec habent ultra mercedem,
quia oblivioni tradita est memoria eorum.
6 Liebe, Hass und Eifersucht gegen sie, all dies ist längst erloschen. Auf ewig haben sie keinen Anteil mehr an allem, was unter der Sonne getan wurde.6 Amor quoque, et odium, et invidiæ simul perierunt ;
nec habent partem in hoc sæculo,
et in opere quod sub sole geritur.
7 Also: Iss freudig dein Brot und trink vergnügt deinen Wein; denn das, was du tust, hat Gott längst so festgelegt, wie es ihm gefiel.7 Vade ergo, et comede in lætitia panem tuum,
et bibe cum gaudio vinum tuum,
quia Deo placent opera tua.
8 Trag jederzeit frische Kleider und nie fehle duftendes Öl auf deinem Haupt.8 Omni tempore sint vestimenta tua candida,
et oleum de capite tuo non deficiat.
9 Mit einer Frau, die du liebst, genieß das Leben alle Tage deines Lebens voll Windhauch, die er dir unter der Sonne geschenkt hat, alle deine Tage voll Windhauch. Denn das ist dein Anteil am Leben und an dem Besitz, für den du dich unter der Sonne anstrengst.9 Perfruere vita cum uxore quam diligis,
cunctis diebus vitæ instabilitatis tuæ,
qui dati sunt tibi sub sole omni tempore vanitatis tuæ :
hæc est enim pars in vita
et in labore tuo quo laboras sub sole.
10 Alles, was deine Hand, solange du Kraft hast, zu tun vorfindet, das tu! Denn es gibt weder Tun noch Rechnen noch Können noch Wissen in der Unterwelt, zu der du unterwegs bist.10 Quodcumque facere potest manus tua,
instanter operare,
quia nec opus, nec ratio, nec sapientia, nec scientia
erunt apud inferos, quo tu properas.
11 Wiederum habe ich unter der Sonne beobachtet: Nicht den Schnellen gehört im Wettlauf der Sieg,
nicht den Tapferen der Sieg im Kampf,
auch nicht den Gebildeten die Nahrung,
auch nicht den Klugen der Reichtum,
auch nicht den Könnern der Beifall,
sondern jeden treffen Zufall und Zeit.
11 Verti me ad aliud, et vidi sub sole
nec velocium esse cursum,
nec fortium bellum,
nec sapientium panem,
nec doctorum divitias,
nec artificum gratiam ;
sed tempus casumque in omnibus.
12 Außerdem: Der Mensch kennt seine Zeit nicht.Wie Fische, die ins Unglücksnetz geraten sind,
wie Vögel, die ins Klappnetz geraten sind,
ebenso verfangen sich die einzelnen Menschen in ihre Unglückszeit,
wenn sie plötzlich über sie herabfällt.
12 Nescit homo finem suum ;
sed sicut pisces capiuntur hamo,
et sicut aves laqueo comprehenduntur,
sic capiuntur homines in tempore malo,
cum eis extemplo supervenerit.
13 Auch Folgendes habe ich unter der Sonne beobachtet, ein Beispiel von Wissen, das ich für bedeutsam hielt:13 Hanc quoque sub sole vidi sapientiam,
et probavi maximam :
14 Es war eine kleine Stadt. Die hatte nur wenige Einwohner. Ein mächtiger König zog gegen sie aus. Er schloss sie ein und baute gegen sie hohe Belagerungstürme.14 civitas parva, et pauci in ea viri ;
venit contra eam rex magnus, et vallavit eam,
exstruxitque munitiones per gyrum, et perfecta est obsidio.
15 In der Stadt fand sich ein armer, aber gebildeter Mann. Der rettete die Stadt durch sein Wissen. Später aber erinnerte sich kein Mensch mehr an diesen armen Mann.15 Inventusque est in ea vir pauper et sapiens,
et liberavit urbem per sapientiam suam ;
et nullus deinceps recordatus est hominis illius pauperis.
16 Da sagte ich: Wissen ist besser als Macht,
aber das Wissen des Armen gilt nichts
und niemand will seine Worte hören.
16 Et dicebam ego meliorem esse sapientiam fortitudine.
Quomodo ergo sapientia pauperis contempta est,
et verba ejus non sunt audita ?
17 Bedächtige Worte von Gebildeten hört man sich lieber an
als das Geschrei des Herrschers der Ungebildeten
17 Verba sapientium audiuntur in silentio,
plus quam clamor principis inter stultos.
18 und Wissen ist besser als Waffen -
aber ein Einziger, der falsch entscheidet,
kann viele Werte zerstören.
18 Melior est sapientia quam arma bellica ;
et qui in uno peccaverit, multa bona perdet.