Scrutatio

Lunedi, 29 aprile 2024 - Santa Caterina da Siena ( Letture di oggi)

Kohelet (Ekklesiastes) 8


font
EINHEITSUBERSETZUNG BIBELVULGATA
1 Wer ist hier gebildet? Wer versteht es, ein Wort zu deuten? Das Wissen eines Menschen macht seine Miene strahlend
und seine strengen Züge lösen sich. -
1 Sapientia hominis lucet in vultu ejus,
et potentissimus faciem illius commutabit.
2 Ich (dagegen sage): Achte auf die Befehle des Königs, und zwar im Hinblick auf den vor Gott geleisteten Eid.2 Ego os regis observo,
et præcepta juramenti Dei.
3 Entferne dich nicht hastig aus seiner Gegenwart und versteife dich nicht auf eine Sache, wenn sie schlimm auszugehen droht. Denn alles, wozu er sich entscheidet, setzt er auch durch.3 Ne festines recedere a facie ejus,
neque permaneas in opere malo :
quia omne quod voluerit faciet.
4 Hinter dem Wort des Königs steht nun einmal die Macht. Wer also kann ihm sagen: Was tust du?4 Et sermo illius potestate plenus est,
nec dicere ei quisquam potest : Quare ita facis ?
5 Wer auf das Gebot achtet, den trifft nichts Schlimmes,
der Verstand des Gebildeten weiß die rechte Zeit. -
5 Qui custodit præceptum non experietur quidquam mali.
Tempus et responsionem cor sapientis intelligit.
6 Allerdings: Es gibt die rechte Zeit für jedes Geschehen und: Schlimmes Geschick lastet häufig auf dem Menschen und:6 Omni negotio tempus est, et opportunitas :
et multa hominis afflictio,
7 Er weiß nicht, was geschehen wird.
Wie es geschehen wird - wer verkündet es ihm?
7 quia ignorat præterita,
et futura nullo scire potest nuntio.
8 Es gibt keinen Menschen, der Macht hat über den Wind,
sodass er den Wind einschließen könnte. Es gibt keine Macht über den Sterbetag.
Es gibt im Krieg keinen Urlaub.
Selbst ein Gesetzesbruch kann die Gesetzesbrecher nicht retten.
8 Non est in hominis potestate prohibere spiritum,
nec habet potestatem in die mortis :
nec sinitur quiescere ingruente bello,
neque salvabit impietas impium.
9 All dies habe ich beobachtet, als ich mich zu einer Zeit, wo ein Mensch seine Macht über den andern Menschen dazu benutzte, diesem zu schaden, mit jedem Tun beschäftigte, das unter der Sonne getan wurde.9 Omnia hæc consideravi,
et dedi cor meum in cunctis operibus quæ fiunt sub sole.
Interdum dominatur homo homini in malum suum.
10 Dabei habe ich beobachtet, wie Menschen, die das Gesetz übertreten hatten, ein Begräbnis erhielten, während andere, die recht getan hatten, ankamen und vom Ort des Heiligtums wieder weggehen und bald in der Stadt vergessen sein werden. Auch das ist Windhauch.10 Vidi impios sepultos,
qui etiam cum adhuc viverent
in loco sancto erant,
et laudabantur in civitate
quasi justorum operum.
Sed et hoc vanitas est.
11 Denn: Wo keine Strafe verhängt wird,
ist die Bosheit schnell am Werk. Deshalb wächst im Herzen der Menschen die Lust, Böses zu tun.
11 Etenim quia non profertur cito contra malos sententia,
absque timore ullo
filii hominum perpetrant mala.
12 Denn: Ein Sünder kann hundertmal Böses tun
und dennoch lange leben. Freilich kenne ich das Wort: Denen, die Gott fürchten, wird es gut gehen,
weil sie sich vor ihm fürchten;
12 Attamen peccator ex eo quod centies facit malum,
et per patientiam sustentatur ;
ego cognovi quod erit bonum timentibus Deum,
qui verentur faciem ejus.
13 dem, der das Gesetz übertritt, wird es nicht gut gehen
und er wird kein langes Leben haben, gleich dem Schatten,
weil er sich nicht vor Gott fürchtet. -
13 Non sit bonum impio,
nec prolongentur dies ejus,
sed quasi umbra transeant qui non timent faciem Domini.
14 Doch es gibt etwas, das auf der Erde getan wurde und Windhauch ist: Es gibt gesetzestreue Menschen, denen es so ergeht,
als hätten sie wie Gesetzesbrecher gehandelt; und es gibt Gesetzesbrecher,
denen es so ergeht,
als hätten sie wie Gesetzestreue gehandelt.Ich schloss daraus, dass auch dies Windhauch ist.
14 Est et alia vanitas quæ fit super terram :
sunt justi quibus mala proveniunt
quasi opera egerint impiorum :
et sunt impii qui ita securi sunt
quasi justorum facta habeant.
Sed et hoc vanissimum judico.
15 Da pries ich die Freude; denn es gibt für den Menschen kein Glück unter der Sonne, es sei denn, er isst und trinkt und freut sich. Das soll ihn begleiten bei seiner Arbeit während der Lebenstage, die Gott ihm unter der Sonne geschenkt hat.15 Laudavi igitur lætitiam ;
quod non esset homini bonum sub sole,
nisi quod comederet, et biberet, atque gauderet,
et hoc solum secum auferret de labore suo,
in diebus vitæ suæ quos dedit ei Deus sub sole.
16 .16 Et apposui cor meum ut scirem sapientiam,
et intelligerem distentionem quæ versatur in terra.
Est homo qui diebus et noctibus somnum non capit oculis.
17 Als ich mir vorgenommen hatte zu erkennen, was Wissen wirklich ist, und zu beobachten, welches Geschäft eigentlich auf der Erde getätigt wird, da sah ich ein, dass der Mensch, selbst wenn er seinen Augen bei Tag und Nacht keinen Schlaf gönnt, das Tun Gottes in seiner Ganzheit nicht wieder finden kann, das Tun, das unter der Sonne getan wurde. Deshalb strengt der Mensch, danach suchend, sich an und findet es doch nicht wieder. Selbst wenn der Gebildete behauptet, er erkenne - er kann es doch nicht wieder finden.17 Et intellexi quod omnium operum Dei
nullam possit homo invenire rationem
eorum quæ fiunt sub sole ;
et quanto plus laboraverit ad quærendum,
tanto minus inveniat :
etiam si dixerit sapiens se nosse, non poterit reperire.