Scrutatio

Venerdi, 26 aprile 2024 - San Marcellino ( Letture di oggi)

Micha 7


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1Weh mir! Es geht mir wie nach der Obsternte,
wie bei der Nachlese im Weinberg: Keine Traube ist mehr da zum Essen,
keine von den Frühfeigen, die mein Herz begehrt.
2Verschwunden sind die Treuen im Land,
kein Redlicher ist mehr unter den Menschen. Alle lauern auf Blut,
einer macht Jagd auf den andern.
3Sie trachten nach bösem Gewinn
und lassen sich's gut gehen: Die hohen Beamten fordern Geschenke,
die Richter sind für Geld zu haben und die Großen entscheiden nach ihrer Habgier -
so verdrehen sie das Recht.
4Noch der Beste unter ihnen ist wie eine Distel,
der Redlichste ist schlimmer als Dornengestrüpp. Doch der Tag deiner Bestrafung kommt;
dann werden alle bestürzt sein.
5Traut eurem Nachbarn nicht,
verlasst euch nicht auf den Freund!
Hüte deinen Mund vor der Frau in deinen Armen!
6Denn der Sohn verachtet den Vater,
die Tochter stellt sich gegen die Mutter, die Schwiegertochter gegen die Schwiegermutter;
jeder hat die eigenen Hausgenossen zum Feind.
7Ich aber schaue aus nach dem Herrn,
ich warte voll Vertrauen auf Gott, meinen Retter.
Mein Gott wird mich erhören.
8Freu dich nicht über mich, meine Feindin!
Zwar liege ich am Boden,
doch ich stehe wieder auf. Zwar sitze ich in der Finsternis,
aber der Herr ist mein Licht.
9Ich habe mich gegen den Herrn versündigt;
deshalb muss ich seinen Zorn ertragen, bis er meine Sache vertritt
und mir Recht verschafft. Er wird mich hinausführen ins Licht,
ich werde seine Heilstat erleben.
10Meine Feindin wird es sehen
und vor Scham vergehen; denn sie sagte zu mir: Wo ist Jahwe, dein Gott?
Und meine Augen werden sich an ihr weiden.
Dann wird sie zertreten wie Gassenkot.
11Es kommt der Tag,
an dem man deine Mauern wieder aufbaut,
der Tag, an dem deine Grenzen sich weiten.
12An jenem Tag kommen alle zu dir,
von Assur bis Ägypten
und von Ägypten bis zum Eufrat, von einem Meer zum andern
und von einem Gebirge zum andern.
13Die Erde aber wird zur Wüste
wegen (der Sünden) ihrer Bewohner;
so ernten sie die Frucht ihrer Taten.
14Führe mit deinem Stab dein Volk auf die Weide,
die Schafe, die dein Erbbesitz sind, die einsam lagern in einer Wildnis
mitten im fruchtbaren Land. Sie sollen wieder im Baschan und in Gilead weiden
wie in den Tagen der Vorzeit.
15Wie in den Tagen, als du aus Ägypten auszogst,
lass uns deine Wunder schauen!
16Die Völker mit all ihrer Macht
sollen sich schämen, wenn sie es sehen. Sie sollen die Hand auf den Mund legen,
ihre Ohren sollen taub werden.
17Staub sollen sie fressen wie die Schlange,
wie das Gewürm am Boden. Zitternd sollen sie herauskommen aus ihren Burgen,
vor den Herrn treten, unseren Gott,
voll Schrecken und Furcht vor dir.
18Wer ist ein Gott wie du,
der du Schuld verzeihst und dem Rest deines Erbvolkes
das Unrecht vergibst? Gott hält nicht für immer fest an seinem Zorn;
denn er liebt es, gnädig zu sein.
19Er wird wieder Erbarmen haben mit uns
und unsere Schuld zertreten. Ja, du wirfst all unsere Sünden
in die Tiefe des Meeres hinab.
20Du wirst Jakob deine Treue beweisen
und Abraham deine Huld, wie du unseren Vätern geschworen hast
in den Tagen der Vorzeit.