Scrutatio

Domenica, 28 aprile 2024 - San Luigi Maria Grignion da Montfort ( Letture di oggi)

Das zweite Buch der Makkabäer 4


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EINHEITSUBERSETZUNG BIBELNEW JERUSALEM
1 Der oben genannte Simeon, der den Tempelschatz und das Vaterland verraten hatte, verleumdete Onias, er sei es gewesen, der Heliodor habe schlagen lassen und der das Unheil ins Werk gesetzt habe.1 The Simon mentioned above as the informer against the funds and against his country beganslandering Onias, insinuating that the latter had been responsible for the assault on Heliodorus and himself hadcontrived this misfortune.
2 Den Wohltäter der Stadt, den fürsorglichen Beschützer seiner Mitbürger und Eiferer für die Gesetze, wagte er einen Hochverräter zu nennen.2 Simon now had the effrontery to name this benefactor of the city, this protector of his compatriots, thiszealot for the laws, as an enemy of the public good.
3 Die Feindschaft verschärfte sich derart, dass einer von den Vertrauten Simeons mehrere Morde verübte.3 This hostility reached such proportions that murders were actual y committed by some of Simon'sagents,
4 Onias erkannte, dass der Streit unerträglich wurde und dass außerdem Apollonius, der Sohn des Menestheus, Befehlshaber von Zölesyrien und Phönizien, die Bosheit Simeons noch unterstützte.4 and at this point Onias, recognising how mischievous this rivalry was, and aware that Apol onius son ofMenestheus, the general commanding Coele-Syria and Phoenicia, was encouraging Simon in his malice,
5 Darum begab er sich zum König, nicht um die Mitbürger zu verklagen, sondern weil er das allgemeine und das besondere Wohl des ganzen Volkes im Auge hatte.5 went to see the king, not to play the accuser of his fel ow-citizens, but having the public and privatewelfare of the entire people at heart.
6 Er erkannte nämlich, dass ohne Einschreiten des Königs der öffentliche Friede nicht wiederherzustellen sei; denn Simeon würde nicht von seiner Raserei ablassen.6 He saw that, without some intervention by the king, an orderly administration would no longer bepossible, nor would Simon put a stop to his fol y.
7 Seleukus starb und Antiochus mit dem Beinamen Epiphanes übernahm die Herrschaft. Da erschlich sich Jason, der Bruder des Onias, das Hohepriesteramt.7 When Seleucus had departed this life and Antiochus styled Epiphanes had succeeded to the kingdom,Jason, brother of Onias, usurped the high priesthood:
8 Bei einer Unterredung versprach er dem König nämlich dreihundertsechzig Talente Silber, dazu noch aus anderen Einkünften achtzig Talente.8 he approached the king with a promise of three hundred and sixty talents of silver, with eighty talents tocome from some other source of revenue.
9 Außerdem wolle er sich schriftlich verpflichten, weitere hundertfünfzig Talente zu zahlen, wenn er die Vollmacht erhalte, eine Sportschule und einen Übungsplatz für junge Leute zu errichten - denn daran sei ihm sehr gelegen - sowie den Einwohnern Jerusalems das antiochenische Bürgerrecht zu verleihen.9 He further committed himself to paying another hundred and fifty, if the king would empower him to setup a gymnasium and youth centre, and to register the Antiochists of Jerusalem.
10 Der König war einverstanden. Sobald Jason das Amt an sich gebracht hatte, führte er unter seinen Landsleuten die griechische Lebensart ein.10 When the king gave his assent, Jason, as soon as he had seized power, imposed the Greek way oflife on his fel ow-countrymen.
11 Er schaffte die günstigen Privilegien ab, die die Juden durch Vermittlung des Johanan vom König erhalten hatten. Dieser Johanan war der Vater des Eupolemus, der als Gesandter nach Rom gegangen war, um dort ein Freundschaftsbündnis zu schließen. Jason hob die althergebrachte Verfassung auf und führte neue, widerrechtliche Gebräuche ein.11 He suppressed the liberties which the kings had graciously granted to the Jews at the instance ofJohn, father of that Eupolemus who was later to be sent on an embassy to negotiate a treaty of friendship andal iance with the Romans and, overthrowing the lawful institutions, introduced new usages contrary to the Law.
12 Absichtlich ließ er unmittelbar unterhalb der Burg eine Sportschule errichten und die Söhne der besten Familien brachte er dazu, den griechischen Hut aufzusetzen.12 He went so far as to found a gymnasium at the very foot of the Citadel, and to fit out the noblest of hisyoung men in the petasos.
13 So kam das Griechentum in Mode; man fiel ab zu der fremden Art. Schuld daran war die maßlose Schlechtigkeit des ruchlosen Jason, der den Namen des Hohenpriesters zu Unrecht trug.13 Godless wretch that he was and no true high priest, Jason set no bounds to his impiety; indeed thehellenising process reached such a pitch
14 Schließlich kümmerten sich die Priester nicht mehr um den Dienst am Altar; der Tempel galt in ihren Augen nichts und für die Opfer hatten sie kaum mehr Zeit. Dafür gingen sie eilig auf den Sportplatz, sobald die Aufforderung zum Diskuswerfen erging, um an dem Spiel, das vom Gesetz verboten war, teilzunehmen.14 that the priests ceased to show any interest in serving the altar; but, scorning the Temple andneglecting the sacrifices, they would hurry, on the stroke of the gong, to take part in the distribution, forbidden bythe Law, of the oil on the exercise ground;
15 Die Ehren ihres Vaterlandes achteten sie gering, auf griechische Auszeichnungen dagegen waren sie ganz versessen.15 setting no store by the honours of their fatherland, they esteemed hel enic glories best of al .
16 Darum sollten sie auch in große Not geraten. Gerade die, denen sie alles nachmachten und denen sie ganz gleich werden wollten, wurden ihre Feinde und Peiniger.16 But al this brought its own retribution; the very people whose way of life they envied, whom theysought to resemble in everything, proved to be their enemies and executioners.
17 Man kann sich nämlich nicht leichthin über die göttlichen Gesetze hinwegsetzen. Aber das wird die Folgezeit deutlich zeigen.17 It is no smal thing to violate the divine laws, as the period that fol owed wil demonstrate.
18 Als der König die Wettkämpfe besuchte, die alle fünf Jahre in Tyrus ausgetragen werden,18 On the occasion of the quadrennial games at Tyre in the presence of the king,
19 sandte der nichtswürdige Jason Männer aus Jerusalem, die das antiochenische Bürgerrecht erworben hatten, als Zuschauer dorthin und gab ihnen dreihundert Silberdrachmen mit für das Opfer an Herakles. Doch baten die Überbringer, das Geld nicht zum Opfer zu verwenden, weil sich das nicht zieme, sondern es für einen anderen Zweck zurückzulegen.19 the vile Jason sent an embassy of Antiochists from Jerusalem, taking with them three hundred silverdrachmas for the sacrifice to Hercules. But even those who brought the money did not think it would be right tospend it on the sacrifice and decided to reserve it for some other item of expenditure;
20 Nach der Absicht des Auftraggebers wäre es also für das Heraklesopfer bestimmt gewesen; es lag allein an den Überbringern, dass man es zur Ausrüstung der Galeeren verwendete.20 and so what the sender had intended for the sacrifice to Hercules was in fact applied, at thesuggestion of those who brought it, to the construction of triremes.
21 Zur Thronbesteigung des Königs Philometor entsandte Antiochus den Apollonius, den Sohn des Menestheus, nach Ägypten. Dabei brachte er in Erfahrung, dass der ägyptische König seiner Politik feindlich gegenüberstehe, und sorgte sich um seine Sicherheit. Er zog deshalb nach Jafo und von dort nach Jerusalem.21 Apollonius son of Menestheus had been sent to Egypt to attend the wedding of King Philometor.Antiochus, having learnt that the latter had become hostile to his affairs, began thinking about his own safety:that was why he had come to Joppa. He then moved to Jerusalem,
22 Jason und die Stadt bereiteten ihm einen großartigen Empfang; unter Fackelschein und Freudengeschrei hielt er seinen Einzug. Dann brachte er seine Truppen wieder nach Phönizien ins Quartier.22 where he was given a magnificent welcome by Jason and the city, and escorted in by torchlight withacclamation. After which, he marched his army into Phoenicia.
23 Drei Jahre darauf schickte Jason den Menelaus, den Bruder des vorhin erwähnten Simeon, zum König; er sollte ihm das Geld überbringen und schwebende Verhandlungen über wichtige Staatsgeschäfte zum Abschluss bringen.23 When three years had passed, Jason sent Menelaus, brother of the Simon mentioned above, toconvey the money to the king and to complete negotiations on various essential matters.
24 Menelaus verschaffte sich jedoch Empfehlungen an den König, trat als bedeutender Mann auf und schmeichelte ihm, überbot Jason um dreihundert Talente Silber und brachte so das Amt des Hohenpriesters an sich.24 But Menelaus, on being presented to the king, flattered him by his own appearance of authority, andso secured the high priesthood for himself, outbidding Jason by three hundred talents of silver.
25 Mit der königlichen Ernennungsurkunde kam er zurück. Sonst hatte er nichts an sich, was des hohenpriesterlichen Amtes würdig gewesen wäre. Statt dessen besaß er die Leidenschaft eines rohen Tyrannen und die Wut eines wilden Tieres.25 He returned with the royal mandate, bringing nothing worthy of the high priesthood and supportedonly by the fury of a cruel tyrant and the rage of a savage beast.
26 Jason, der seinen eigenen Bruder hinterlistig verdrängt hatte, wurde nun selbst durch einen anderen hinterlistig verdrängt und als Flüchtling ins Ammoniterland vertrieben.26 Thus Jason, who had supplanted his own brother, was in turn supplanted by a third, and obliged totake refuge in Ammanitis.
27 Menelaus hatte sich zwar der Herrschaft bemächtigt, machte jedoch keine Anstalten, das Geld aufzubringen, das er dem König versprochen hatte,27 As for Menelaus, he secured the office, but defaulted altogether on the sums promised to the king,
28 obschon Sostratus, der Befehlshaber der Burg, ihn wiederholt mahnte; dieser hatte nämlich die Gelder einzutreiben. Deswegen bestellte der König beide vor sich.28 although Sostratus, the commandant of the Citadel, whose business it was to collect the revenue,kept demanding payment. The pair of them in consequence were summoned before the king,
29 Menelaus ließ als Stellvertreter im Hohenpriesteramt seinen Bruder Lysimachus zurück, Sostratus aber Krates, den Befehlshaber der zyprischen Truppen.29 Menelaus leaving his brother Lysimachus as deputy high priest, while Sostratus left Crates, thecommander of the Cypriots, to act for him.
30 In diesem Augenblick brach in den Städten Tarsus und Mallus ein Aufstand aus, weil sie Antiochis, der Nebenfrau des Königs, als Geschenk vermacht worden waren.30 While al this was going on, it happened that the people of Tarsus and Mal us revolted, because theirtowns had been given as a present to Antiochis, the king's concubine.
31 In großer Eile begab sich der König dorthin, um die Sache beizulegen, und ließ als seinen Stellvertreter einen hohen Beamten, Andronikus, zurück.31 The king therefore hurried off to settle the affair, leaving Andronicus, one of his dignitaries, to act ashis deputy.
32 Da glaubte Menelaus, eine günstige Gelegenheit gefunden zu haben: Er entwendete aus dem Tempel einige goldene Geräte und schenkte sie Andronikus; andere hatte er nach Tyrus und in die benachbarten Städte verkaufen können.32 Thinking he had found a favourable opportunity, Menelaus abstracted a number of golden vesselsfrom the Temple and presented them to Andronicus, and managed to sel others to Tyre and the surroundingcities.
33 Onias, der davon sichere Kenntnis erhalten hatte, tadelte ihn scharf; er hatte sich in einen Asylort bei Daphne, einem Vorort Antiochias, zurückgezogen.33 On receiving clear evidence to this effect, Onias retired to a place of sanctuary at Daphne nearAntioch and then taxed him with it.
34 Menelaus ging deswegen zu Andronikus, sprach mit ihm unter vier Augen und redete ihm zu, Onias aus dem Weg zu schaffen. Andronikus suchte Onias auf. Da er sich zur Hinterlist hatte verleiten lassen, erhob er die rechte Hand zum Schwur, reichte sie dann Onias und überredete ihn, trotz seines Argwohns den Ort zu verlassen. Dann ließ ihn Andronikus, ohne das Recht zu scheuen, auf der Stelle umbringen.34 Menelaus then had a quiet word with Andronicus, urging him to get rid of Onias. Andronicus soughtout Onias and, resorting to the trick of offering him his right hand on oath, succeeded in persuading him, despitethe latter's lingering suspicions, to leave sanctuary; whereupon, in defiance of al justice, he immediately put himto death.
35 Nicht nur die Juden, sondern auch viele aus anderen Völkern entsetzten sich über dieses Unrecht und waren empört über die Ermordung des Mannes.35 The result was that not only Jews but many people of other nationalities were appalled and outragedby the unjust murder of this man.
36 Als der König aus den Orten Ziliziens zurückkam, gingen die Juden der Stadt zu ihm und beschwerten sich. Wie sie, waren auch die Griechen sehr entrüstet, weil man Onias gegen alle Ordnung ermordet hatte.36 On the king's return from the region of Cilicia, the Jews of the capital, and those Greeks who sharedtheir hatred of the crime, appealed to him about the unjustified murder of Onias.
37 Antiochus wurde von Herzen betrübt; es ergriff ihn Mitleid und er vergoss Tränen, weil der Verstorbene ein so besonnener und edler Mann gewesen war.37 Antiochus was profoundly grieved and fil ed with pity, and he wept for the prudence and moderation ofthe dead man.
38 Dann entbrannte sein Zorn; er ließ Andronikus sofort den Purpur abnehmen, die Kleider vom Leib reißen und ihn so durch die ganze Stadt führen, bis zu der Stelle, an der er das Verbrechen gegen Onias begangen hatte. Dort ließ er den Mörder hinrichten. So hat ihm der Herr mit der verdienten Strafe vergolten.38 Burning with indignation, he immediately stripped Andronicus of the purple, tore his garments off himand, parading him through the length of the city, rid the world of the assassin on the very spot where he had laidimpious hands on Onias, the Lord dealing out to him the punishment he deserved.
39 In der Stadt aber verging sich Lysimachus mit Wissen des Menelaus mehrmals am Tempelschatz. Als sich das Gerücht davon weit verbreitete, rottete sich das Volk gegen Lysimachus zusammen. Viele goldene Geräte waren schon verschleppt worden.39 Now Lysimachus with the connivance of Menelaus had committed many sacrilegious thefts in the city,and when the facts became widely known, the populace rose against Lysimachus, who had already disposed ofmany pieces of gold plate.
40 Als nun die Menge sich erhob und in heftigen Zorn geriet, bewaffnete Lysimachus fast dreitausend Mann und begann gewaltsam gegen die Leute vorzugehen. Ein gewisser Auranus führte sie an, der ebenso alt wie wahnsinnig war.40 The infuriated mob was becoming menacing, and Lysimachus armed nearly three thousand men andtook aggressive action; the troops were led by a certain Auranus, a man advanced in years and no less in folly.
41 Als die Leute merkten, dass Lysimachus angreifen ließ, rafften sie Steine zusammen oder dicke Stöcke - ein paar füllten ihre Hände sogar mit der Asche, die dort lag - und schleuderten alles durcheinander gegen die Männer des Lysimachus.41 Recognising this act of aggression as the work of Lysimachus, some snatched up stones, otherscudgels, while others scooped up handfuls of ashes lying at hand, and al hurled everything indiscriminately atLysimachus' men,
42 So verwundeten sie viele von ihnen, einige streckten sie nieder, alle aber jagten sie in die Flucht. Den Tempelräuber selbst aber schlugen sie beim Schatzhaus tot.42 to such effect that they wounded many of them, even kil ing a few, and routed them all; thesacrilegious thief himself they kil ed near the Treasury.
43 Wegen dieser Sache wurde gegen Menelaus ein gerichtliches Verfahren eingeleitet.43 As a result of this, legal proceedings were taken against Menelaus.
44 Als der König nach Tyrus kam, erhoben drei Männer, die vom Hohen Rat geschickt waren, vor ihm die Anklage.44 When the king came down to Tyre, three men deputed by the Senate pleaded their case before him.
45 Menelaus war schon verloren; da versprach er Ptolemäus, dem Sohn des Dorymenes, viel Geld, damit er den König zu seinen Gunsten überrede.45 Menelaus, seeing the case had gone against him, promised a substantial sum to Ptolemy son ofDorymenes if he would influence the king in his favour.
46 Ptolemäus nahm also den König in einen Säulengang beiseite, als wolle er ihn etwas ausruhen lassen, und stimmte ihn um.46 Ptolemy then took the king aside into a colonnade, as though for a breath of fresh air, and persuadedhim to change his mind;
47 Darauf sprach der König den Menelaus, der an dem ganzen Unheil schuld war, von den Anklagepunkten frei; die Unglücklichen aber, die, selbst wenn sie vor Skythen gesprochen hätten, wegen erwiesener Unschuld freigesprochen worden wären, verurteilte er zum Tod.47 the king then dismissed the charges against Menelaus, the cause of al this evil, while he condemnedto death the other poor wretches who, had they pleaded even before Scythians, would have been let off scot-free.
48 Unverzüglich mussten sie die ungerechte Strafe erleiden, sie, die doch nur für ihre Stadt, ihr Volk und die heiligen Geräte eingetreten waren.48 No time was lost in carrying out this unjust punishment on those who had championed the cause ofthe city, the townships and the sacred vessels.
49 Sogar Einwohner von Tyrus entrüsteten sich darüber und gaben ihnen ein prunkvolles Begräbnis.49 Some Tyrians even were so outraged by the crime that they provided sumptuously for their funeral,
50 Menelaus aber blieb aufgrund der Habgier der Mächtigen im Amt. Seine Bosheit nahm immer mehr zu und er wurde zu einem großen Feind seiner Mitbürger.50 while, as a result of the greed of the powerful, Menelaus remained in power, growing more wickedthan ever and establishing himself as the chief enemy of his fellow-citizens.