Scrutatio

Domenica, 28 aprile 2024 - San Luigi Maria Grignion da Montfort ( Letture di oggi)

Isaiæ 5


font
VULGATAEINHEITSUBERSETZUNG BIBEL
1 Cantabo dilecto meo
canticum patruelis mei vineæ suæ.
Vinea facta est dilecto meo
in cornu filio olei.
1 Ich will ein Lied singen von meinem geliebten Freund,
ein Lied vom Weinberg meines Liebsten. Mein Freund hatte einen Weinberg
auf einer fruchtbaren Höhe.
2 Et sepivit eam, et lapides elegit ex illa,
et plantavit eam electam ;
et ædificavit turrim in medio ejus,
et torcular exstruxit in ea ;
et exspectavit ut faceret uvas,
et fecit labruscas.
2 Er grub ihn um und entfernte die Steine
und bepflanzte ihn mit den edelsten Reben. Er baute mitten darin einen Turm
und hieb eine Kelter darin aus. Dann hoffte er,
dass der Weinberg süße Trauben brächte,
doch er brachte nur saure Beeren.
3 Nunc ergo, habitatores Jerusalem
et viri Juda,
judicate inter me
et vineam meam.
3 Nun sprecht das Urteil, Jerusalems Bürger und ihr Männer von Juda,
im Streit zwischen mir und dem Weinberg!
4 Quid est quod debui ultra facere vineæ meæ,
et non feci ei ?
an quod exspectavi ut faceret uvas,
et fecit labruscas ?
4 Was konnte ich noch für meinen Weinberg tun,
das ich nicht für ihn tat? Warum hoffte ich denn auf süße Trauben?
Warum brachte er nur saure Beeren?
5 Et nunc ostendam vobis
quid ego faciam vineæ meæ :
auferam sepem ejus,
et erit in direptionem ;
diruam maceriam ejus,
et erit in conculcationem.
5 Jetzt aber will ich euch kundtun,
was ich mit meinem Weinberg mache: Ich entferne seine schützende Hecke;
so wird er zur Weide. Seine Mauer reiße ich ein;
dann wird er zertrampelt.
6 Et ponam eam desertam ;
non putabitur et non fodietur :
et ascendent vepres et spinæ,
et nubibus mandabo
ne pluant super eam imbrem.
6 Zu Ödland will ich ihn machen.
Man soll seine Reben nicht schneiden
und soll ihn nicht hacken; Dornen und Disteln werden dort wuchern.
Ich verbiete den Wolken, ihm Regen zu spenden.
7 Vinea enim Domini exercituum
domus Israël est ;
et vir Juda
germen ejus delectabile :
et exspectavi ut faceret judicium,
et ecce iniquitas ;
et justitiam, et ecce clamor.
7 Ja, der Weinberg des Herrn der Heere
ist das Haus Israel und die Männer von Juda sind die Reben,
die er zu seiner Freude gepflanzt hat. Er hoffte auf Rechtsspruch -
doch siehe da: Rechtsbruch, und auf Gerechtigkeit -
doch siehe da: Der Rechtlose schreit.
8 Væ qui conjungitis domum ad domum,
et agrum agro copulatis
usque ad terminum loci !
Numquid habitabitis vos soli
in medio terræ ?
8 Weh euch, die ihr Haus an Haus reiht
und Feld an Feld fügt, bis kein Platz mehr da ist
und ihr allein im Land ansässig seid.
9 In auribus meis sunt hæc,
dicit Dominus exercituum ;
nisi domus multæ desertæ fuerint,
grandes et pulchræ, absque habitatore.
9 Meine Ohren hören das Wort des Herrn der Heere:
Wahrhaftig, alle eure Häuser sollen veröden. So groß und schön sie auch sind:
Sie sollen unbewohnt sein.
10 Decem enim jugera vinearum facient lagunculam unam,
et triginta modii sementis facient modios tres.
10 Ein Weinberg von zehn Morgen bringt nur ein Bat Wein,
ein Hómer Saatgut bringt nur ein Efa Korn.
11 Væ qui consurgitis mane
ad ebrietatem sectandam,
et potandum usque ad vesperam,
ut vino æstuetis !
11 Weh euch, die ihr schon früh am Morgen
hinter dem Bier her seid und sitzen bleibt bis spät in die Nacht,
wenn euch der Wein erhitzt.
12 Cithara, et lyra, et tympanum,
et tibia, et vinum in conviviis vestris ;
et opus Domini non respicitis,
nec opera manuum ejus consideratis.
12 Bei ihren Gelagen spielt man Zither und Harfe,
Pauken und Flöten; aber was der Herr tut, beachten sie nicht,
was seine Hände vollbringen, sehen sie nicht.
13 Propterea captivus ductus est populus meus,
quia non habuit scientiam,
et nobiles ejus interierunt fame,
et multitudo ejus siti exaruit.
13 Darum muss mein Volk in die Verbannung;
denn es hat keine Erkenntnis. Seine Reichen sterben vor Hunger,
die Masse der Armen verschmachtet vor Durst.
14 Propterea dilatavit infernus animam suam,
et aperuit os suum absque ullo termino ;
et descendent fortes ejus,
et populus ejus, et sublimes gloriosique ejus, ad eum.
14 Darum sperrt die Unterwelt ihren Rachen auf,
maßlos weit reißt sie ihr Maul auf, sodass des Volkes Pracht und Reichtum hinabfährt,
der ganze lärmende, johlende Haufen.
15 Et incurvabitur homo, et humiliabitur vir,
et oculi sublimium deprimentur.
15 Die Menschen müssen sich ducken,
jeder Mann muss sich beugen,
die stolzen Augen werden sich senken.
16 Et exaltabitur Dominus exercituum in judicio ;
et Deus sanctus sanctificabitur in justitia.
16 Doch der Herr der Heere ist erhaben,
wenn er Gericht hält, durch seine Gerechtigkeit
erweist der heilige Gott sich als heilig.
17 Et pascentur agni juxta ordinem suum,
et deserta in ubertatem versa advenæ comedent.
17 Dann grasen dort Lämmer wie auf der Weide,
in den Ruinen weiden fette Schafe.
18 Væ qui trahitis iniquitatem
in funiculis vanitatis,
et quasi vinculum plaustri peccatum !
18 Weh euch, die ihr die Strafe wie mit Ochsenstricken herbeizieht
und die Sünde wie mit Wagenseilen.
19 qui dicitis : Festinet,
et cito veniat opus ejus, ut videamus ;
et appropiet, et veniat
consilium sancti Israël,
et sciemus illud !
19 Ihr sagt: Was er tun will, das tue er schnell;
er soll sich beeilen, damit wir es sehen;was der Heilige Israels plant, treffe bald ein;
wir wollen es wissen.
20 Væ qui dicitis malum bonum,
et bonum malum ;
ponentes tenebras lucem,
et lucem tenebras ;
ponentes amarum in dulce,
et dulce in amarum !
20 Weh denen, die das Böse gut und das Gute böse nennen,
die die Finsternis zum Licht und das Licht zur Finsternis machen,
die das Bittere süß und das Süße bitter machen.
21 Væ qui sapientes estis in oculis vestris,
et coram vobismetipsis prudentes.
21 Weh denen, die in ihren eigenen Augen weise sind
und sich selbst für klug halten.
22 Væ qui potentes estis ad bibendum vinum,
et viri fortes ad miscendam ebrietatem !
22 Weh denen, die Helden sind,
wenn es gilt, Wein zu trinken,
und tapfer, wenn es gilt, starke Getränke zu brauen,
23 qui justificatis impium pro muneribus,
et justitiam justi aufertis ab eo !
23 die den Schuldigen für Bestechungsgeld freisprechen
und dem Gerechten sein Recht vorenthalten.
24 Propter hoc, sicut devorat stipulam lingua ignis,
et calor flammæ exurit,
sic radix eorum quasi favilla erit,
et germen eorum ut pulvis ascendet ;
abjecerunt enim legem Domini exercituum,
et eloquium sancti Israël blasphemaverunt.
24 Darum: Wie des Feuers Zunge die Stoppeln frisst
und wie das Heu in der Flamme zusammensinkt, so soll ihre Wurzel verfaulen
und ihre Blüte wie Staub aufgewirbelt werden. Denn sie haben die Weisung des Herrn der Heere von sich gewiesen
und über das Wort des Heiligen Israels gelästert.
25 Ideo iratus est furor Domini in populum suum,
et extendit manum suam super eum, et percussit eum :
et conturbati sunt montes,
et facta sunt morticina eorum quasi stercus in medio platearum.
In his omnibus non est adversus furor ejus,
sed adhuc manus ejus extenta.
25 Darum entbrennt der Zorn des Herrn gegen sein Volk;
er streckt seine Hand aus gegen das Volk und schlägt zu. Da erzittern die Berge
und die Leichen liegen auf den Gassen wie Abfall. Doch bei all dem lässt sein Zorn nicht nach,
seine Hand bleibt ausgestreckt.
26 Et elevabit signum in nationibus procul,
et sibilabit ad eum de finibus terræ :
et ecce festinus velociter veniet.
26 Er stellt ein Feldzeichen auf
für ein Volk in der Ferne, er pfeift es herbei vom Ende der Erde
und schon kommen sie eilig heran.
27 Non est deficiens neque laborans in eo ;
non dormitabit, neque dormiet ;
neque solvetur cingulum renum ejus,
nec rumpetur corrigia calceamenti ejus.
27 Kein Müder ist unter ihnen, keiner, der stolpert,
keiner, der einnickt und schläft. Bei keinem löst sich der Gürtel von den Hüften,
noch reißt ein Schuhriemen ab.
28 Sagittæ ejus acutæ, et omnes arcus ejus extenti.
Ungulæ equorum ejus ut silex,
et rotæ ejus quasi impetus tempestatis.
28 Ihre Pfeile sind scharf,
alle ihre Bogen gespannt. Die Hufe ihrer Pferde sind hart wie Kiesel,
die Räder sausen dahin wie der Sturm.
29 Rugitus ejus ut leonis ;
rugiet ut catuli leonum :
et frendet, et tenebit prædam,
et amplexabitur, et non erit qui eruat.
29 Es ist ein Lärm wie das Brüllen des Löwen,
wie wenn ein Junglöwe brüllt. Er knurrt und packt seine Beute,
er schleppt sie fort
und niemand reißt sie ihm weg.
30 Et sonabit super eum in die illa sicut sonitus maris :
aspiciemus in terram,
et ecce tenebræ tribulationis,
et lux obtenebrata est in caligine ejus.
30 Und es dröhnt über ihnen an jenem Tag
wie das Brausen des Meeres. Wohin man blickt auf der Erde:
nur Finsternis voller Angst;
das Licht ist durch Wolken verdunkelt.