Scrutatio

Domenica, 28 aprile 2024 - San Luigi Maria Grignion da Montfort ( Letture di oggi)

Ecclesiastes 4


font
VULGATAEINHEITSUBERSETZUNG BIBEL
1 Verti me ad alia, et vidi calumnias
quæ sub sole geruntur,
et lacrimas innocentium,
et neminem consolatorem,
nec posse resistere eorum violentiæ,
cunctorum auxilio destitutos,
1 Dann wieder habe ich alles beobachtet, was unter der Sonne getan wird, um Menschen auszubeuten. Sieh, die Ausgebeuteten weinen und niemand tröstet sie; von der Hand ihrer Ausbeuter geht Gewalt aus und niemand tröstet sie.
2 et laudavi magis mortuos quam viventes ;
2 Da preise ich immer wieder die Toten, die schon gestorben sind, und nicht die Lebenden, die noch leben müssen.
3 et feliciorem utroque judicavi
qui necdum natus est,
nec vidit mala quæ sub sole fiunt.
3 Glücklicher aber als beide preise ich den, der noch nicht geworden ist, der noch nicht das schlimme Tun gesehen hat, das unter der Sonne getan wird.
4 Rursum contemplatus sum omnes labores hominum,
et industrias animadverti patere invidiæ proximi ;
et in hoc ergo vanitas et cura superflua est.
4 Denn ich beobachtete: Jede Arbeit und jedes erfolgreiche Tun bedeutet Konkurrenzkampf zwischen den Menschen. Auch das ist Windhauch und Luftgespinst.
5 Stultus complicat manus suas,
et comedit carnes suas, dicens :
5 Der Ungebildete legt die Hände in den Schoß
und hat doch sein Fleisch zum Essen.
6 Melior est pugillus cum requie,
quam plena utraque manus cum labore et afflictione animi.
6 Besser eine Hand voll und Ruhe,
als beide Hände voll und Arbeit und Luftgespinst.
7 Considerans, reperi et aliam vanitatem sub sole.
7 Und wieder habe ich etwas unter der Sonne beobachtet, das Windhauch ist.
8 Unus est, et secundum non habet,
non filium, non fratrem,
et tamen laborare non cessat,
nec satiantur oculi ejus divitiis ;
nec recogitat, dicens :
Cui laboro, et fraudo animam meam bonis ?
In hoc quoque vanitas est et afflictio pessima.
8 Es kommt vor, dass jemand allein steht und niemanden bei sich hat. Ja, er besitzt nicht einmal einen Sohn oder Bruder. Aber sein Besitz ist ohne Grenzen und überdies kann sein Auge vom Reichtum nicht genug bekommen. Doch für wen strenge ich mich dann an und warum gönne ich mir kein Glück? Auch das ist Windhauch und ein schlechtes Geschäft.
9 Melius est ergo duos esse simul quam unum ;
habent enim emolumentum societatis suæ.
9 Zwei sind besser als einer allein, falls sie nur reichen Ertrag aus ihrem Besitz ziehen.
10 Si unus ceciderit, ab altero fulcietur.
Væ soli, quia cum ceciderit, non habet sublevantem se.
10 Denn wenn sie hinfallen, richtet einer den anderen auf. Doch wehe dem, der allein ist, wenn er hinfällt, ohne dass einer bei ihm ist, der ihn aufrichtet.
11 Et si dormierint duo, fovebuntur mutuo ;
unus quomodo calefiet ?
11 Außerdem: Wenn zwei zusammen schlafen, wärmt einer den andern;
einer allein - wie soll er warm werden?
12 Et si quispiam prævaluerit contra unum,
duo resistunt ei ;
funiculus triplex difficile rumpitur.
12 Und wenn jemand einen Einzelnen auch überwältigt,
zwei sind ihm gewachsen
und eine dreifache Schnur reißt nicht so schnell.
13 Melior est puer pauper et sapiens,
rege sene et stulto,
qui nescit prævidere in posterum.
13 Besser ein junger Mann, der niedriger Herkunft, aber gebildet ist,
als ein König, der alt, aber ungebildet ist - weil er es nicht mehr verstand, auf Ratschläge zu hören.
14 Quod de carcere catenisque interdum quis egrediatur ad regnum ;
et alius, natus in regno, inopia consumatur.
14 Der junge Mann wurde aus dem Gefängnis befreit und wurde König, obwohl er, während der andere schon regierte, arm zur Welt gekommen war.
15 Vidi cunctos viventes qui ambulant sub sole
cum adolescente secundo, qui consurget pro eo.
15 Aber ich habe beobachtet, dass alle Lebenden, die unter der Sonne umherlaufen, sich auf die Seite des nächsten jungen Mannes stellten, der statt seiner hochkommt.
16 Infinitus numerus est populi
omnium qui fuerunt ante eum,
et qui postea futuri sunt non lætabuntur in eo ;
sed et hoc vanitas et afflictio spiritus.
16 Die Volksmenge nimmt kein Ende, gleichgültig, wer an ihre Spitze getreten ist. Im Übrigen werden die Späteren auch mit ihm nicht zufrieden sein. Denn auch das ist Windhauch und Luftgespinst.
17 Custodi pedem tuum ingrediens domum Dei,
et appropinqua ut audias.
Multo enim melior est obedientia quam stultorum victimæ,
qui nesciunt quid faciunt mali.
17 Zügle deinen Schritt, wenn du zum Gotteshaus gehst. Tritt ein, um zuzuhören,
und nicht, wie die Ungebildeten, um Opfer abzugeben. Sie verstehen nicht einmal, Böses zu tun.